Grüne wollen Kirchner als Bürgermeister

Das war knapp. Nur ein Prozentpunkt mehr, und gewisse Irritationen wären unvermeidbar gewesen. So aber ging die Wahl von Jens-Holger Kirchner als Spitzenmann der Bündnisgrünen glatt über die Bühne: Bei der Aufstellung der Kandidaten für die Wahl zur Bezirksverordnetenver-
sammlung (BVV) am 18. September stimmten 100 Prozent der anwesenden Parteimitglieder für den derzeitigen Pankower Ordnungsstadtrat.
Jens-Holger Kirchner soll nach dem Willen der Grünen den derzeitigen Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD) im Amt beerben.

Bürgermeisterkandidat Kirchner: Verwaltung muss sich verändern

In seiner Bewerbungsrede machte Jens-Holger Kirchner seinen Anspruch auf das höchste Amt im Bezirk deutlich: „Pankow ist grüner, als wir denken.“
Kirchner warb für eine „Neujustierung“ von Bürgerbetei-
ligung und Mitbestimmung sowie für mehr Transparenz. Dafür müssten sich die Verwaltungen jedoch sehr verändern: „Jeder Bauleiter muss sein eigener Presse-
sprecher sein!“ Aber: Zusammenarbeit mit den Bürgern schließe Konflikte mit ein. Ziel solle stets der Konsens sein, erreiche man ihn nicht, muss auch entschieden werden.
Nach Abschluss seiner Rede gab es „standing ovations“ und die eingangs erwähnten 100 Prozent.
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Almuth Tharan: Erst im zweiten Alauf gewählt

Doch längst nicht alle Wahlgänge verliefen so glatt. Während für die Platze 1 bis 4 nur jeweils ein Bewerber antrat, gab es bei der ersten Kampfkandidatur gleich eine Überraschung. Almuth Tharan, ehemalige Landes-
vorsitzende der Grünen sowie von 1995 bis 1999 und dann ab 2001 Mitglied der Pankower BVV, verlor bei der Abstimmung um Listenplatz 5 gegen die Newcomerin Catrin Fabricius. Die Gewinnerin war Teilnehmerin eines Mentoring-Programms der Pankower Grünen, mit dem Interessenten für eine Mitarbeit in der BVV gewonnen werden sollten. Almuth Tharan entschied im zweiten Anlauf die Abstimmung um Platz 9 für sich.

Kampf um Platz 14: Gedränge auf den hinteren Plätzen

Auffällig war die Anzahl der Kandidaten. Zum Teil stritten bis zu fünf – zumeist jüngere – Bewerber um einen der hinteren Listenplätze. Nicht wenige von ihnen wurden durch das Mentoring-Programm der grünen BVV-Fraktion zur Kandidatur ermutigt, zu dem neben einer Teilnahme an Fraktionssitzungen und BVV-Tagungen auch Rhetorik-
kurse gehörten. Außer Catrin Fabricius hatte es aber kein weiterer der so geworbenen Neuinteressenten auf die Plätze 1 bis 16 geschafft. Die jüngste erfolgreiche Kandidatin war 20jährige Elisa Pfennig, bei der während eines Praktikums im Geschäftsbüro der BVV-Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen das Interesse aufkam, selbst zu kandidieren.
Für die Wahl der kaum noch aussichtsreichen Plätze ab Nummer 17 tritt die grüne Mitgliederversammlung am 12. April erneut zusammen.

 

Die Listenplätze 1 bis 16

Daniela Bllig

Jens-Holger Kirchner

Cornelia Schwerin

Cornelius Bechtler

Catrin Fabricius

Peter Brenn

Ute Schnur

Torsten Wischnewski

Almuth Tharan

Elisa Pfennig

Dennis Probst

Christiane Heydenreich

Matthias Kraatz

Constanze Siedenburg

Dietmar Sittek

 



2 Kommentare zu “Grüne wollen Kirchner als Bürgermeister”

  1. und jetze?

    März 23. 2011

    otemporaomores

    Reply to this comment
  2. Angel Merker

    März 24. 2011

    … ich zähle und zähle „1-16“? Ach so: „Das war knapp. Nur ein Prozentpunkt mehr, und gewisse Irritationen wären unvermeidbar gewesen.“

    Reply to this comment

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