Zu einem „Runden Tisch Kindertagesbetreuung“ trafen sich heute (Donnerstag) Vertreter von in Pankow ansässigen Trägern von Kindertagesstätten mit der Bezirksstadträtin für Jugend und Immobilien Christine Keil und Verantwortlichen der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Besprochen wurde die prekäre Situation bei den Kita-Plätzen im Bezirk. Laut Bezirkstadträtin Christine Keil würden in der kommenden Zeit rund 800 Plätze fehlen.
Als Hauptgrund wurde das Fehlen von qualifiziertem Personal benannt. Zwar würden in Berlin zum Abschluss des dies-
jährigen Ausbildungsjahres über 1.000 Absolventen auf den
gesamten Berliner Arbeitsmarkt gelangen, allerdings reiche diese Zahl längst nicht aus, um die Lage wirksam zu ent-
spannen. Darüber hinaus würden nicht wenige Erzieher ins Umland abwandern, da sie Verdienstmöglichkeiten in Brand-
enburg bedeutend besser sind, als in der Hauptstadt.
Während seitens der Senatsvertreterinnen die Meinung ge-
äußert wurde, derzeit sei „die Spitze des Eisberges“ erreicht, wies Torsten Wischnewski vom Jugendhilfeverbund Pfeffer-
werk darauf hin, dass mit der Einführung des Rechtsanspru-
ches auf einen Kitaplatz im Jahr 2013 der Bedarf noch einmal ansteigen werde.
Michael Witte, Geschäftsführer der Kita-Eigenbetriebe NordOst, beklagte, dass durch die strengen gesetzlichen Vorschriften vielen sogenannten Quereinsteiger aus artver-
wandten Berufen der Einstieg in eine Erziehertätigkeit ver-
wehrt bliebe. Eine Erfahrung, die Vertreter anderer Kita-
Träger bestätigten und eine Gesetzesänderung anregten.
Ein Ansinnen, dass Sigrid Klebba von der Senatverwaltung Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung
zu weit ging.
Es wurde jedoch vereinbart, in einer kleineren Arbeitsgruppe über großzügigere Ausnahmeregelungen zu beraten.
