„Der Mauerpark ist einzigartig“, sagt Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner und meint: Einzigartig in seiner Anlage, in seiner Beliebtheit – aber auch in seiner „Übernutzung“ und der darin liegenden Gefährdung. Heute (Freitag) Vormittag traf sich Kirchner mit Verantwortlichen des Polizeiabschnitts 15 und Vertretern der Vereins „Freunde des Mauerparks“, um über die „Gefahrenlagen“ im Mauerpark zu beraten.
Gefährdungen sieht Kirchner allein schon auf Grund der nach Zehntausenden zählenden Besucher, die Sonntag für Sonntag in den Park strömen: „Es ist ja eigentlich eine Situation, wie bei einer Großveranstaltung, ein Open Air Konzert oder
ähnliches. Es muss gewährleistet sein, dass im Falle eines Unfalls ein Krankenwagen schnell vor Ort ist. Da grillen einige Leute mit Propangas – man stelle sich vor, da explodiert mal eine Gasflasche!“
Die sanitäre Situation sei unhaltbar und bedürfe dringend einer Lösung. Auch die im Park allegegenwärtigen „Fliegenden Händler“ seien bei dem Treffen zur Sprache gekommen. In den vergangenen Wochen waren Polizei, Landeskriminalamt und Ordnungsamt mehrfach gegen die Händler vorgangen. Kirchner: „Es gibt nun einmal eine Gewerbeordnung und ein Ladenöffnungsgesetz.“
Letzten Sonntag allerdings wurden die Kontrollen allein vom Polizeiabschnitt 15 durchgeführt – Kirchner hatte seine Ordnungsamtsmitarbeiter von den Aktionen zurückgezogen.
Wie allerdings die Versorgung von zehntausenden Besuchern abgedeckt werden kann, so Kirchner, sei ebenso wie die anderen Fragen bei dem Gespräch noch nicht geklärt worden.
Auch Alexander Puell vom Verein „Freunde des Mauer-
parks“, der an dem Gespräch beteiligt war, hält die „illegalen“ Getränkeverkäufer für ein Problem: „Das ist eine Kommerzialisierung, die wir nicht wollen“. Auch beklagt er, dass die „Partyzone“ sich innerhalb des Parkes immer
weiter ausdehnt: „Das zieht sich jetzt schon bis zum Kinderspielplatz hin.“ Breite sich die allwöchentliche Feier weiter aus, befürchte er Lärmbeschwerden der Weddinger Anwohner.
Auch wenn die erste Gesprächsrunde keine greifbaren Ergebnisse gebracht hat, begrüßte er das Treffen ausdrücklich: Es sei gut wenn man gemeinsam überlege, wie man den Mauerpark für alle erhalten könne. Weitere Gespräche sind geplant.
Das seit längerem bekannte Müllproblem ist man von Seiten des Pankower Bezirksamtes schon vor einiger Zeit angegangen: Zahlreiche neuartige Abfallcontainer wurden in den Parkboden eingelassen. Seit einer Woche sind sie nun in Betrieb, geleert werden sie alle sieben Tage durch ein Spezialfahrzeug der Berliner Stadtreinigung.
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