Die Leute, die am späten Freitagnachmittag den U-Bahnhof Pankow verließen, sahen sich plötzlich freundlichen jungen Menschen gegenüber, die ihnen Cola, Mineralwasser oder Brause, und gegen den kleinen Hunger eine Bratwurst anboten – versehen mit dem Hinweis, dass es „oben“ nicht nur noch mehr davon gäbe, sondern dass dort auch in Kürze Kurt Kriegers Infobox eröffnet werde: Man sei herzlich dazu eingeladen, dem beizuwohnen.
„Oben“, das ist ein Teil des alten Bahndamms, auf dem der Möbelmagnat Kurt Krieger (Möbel-Krieger, Möbel-Höffner, Möbel-Walther, Sconto) nicht nur besagte Box aufbauen,
sondern zum Start der Vorstellung seiner Pläne zu einem kleinen Partygarten herrichten ließ.
Bevor sich das Areal füllte, hatten sich bereits einige Bezirks-
politiker eingefunden. Bei Helmut Hampel, Alt-Pankower SPD-
Urgestein (im Bild ganz rechts), und dem FDP-Bezirksverord-
neten Thomas Brandt (zweiter von links) leuchteten geradezu die Augen, als Kurt Krieger einen Mitgliedsantrag für ihren Verein „Für Pankow e.V.“ ausfüllte.
Auch Torsten Schneider (links im Bild), Mitglied des Abgeord-
netenhauses und von der SPD erneut für seinen Pankower
Wahlkreis als Kandidat aufgestellt, strahlte übers ganze Gesicht, als er bei der Eröffnungsrede des „Höffi“-Chefs neben Möbel-Kurt stehen durfte, der sich leutselig bei den Anwesenden dafür entschuldigte, dass er ein wenig berlinert.
Danach äußerte der Redner gegenüber dem ebenfalls vorn stehenden Stadtentwicklungsstadtrat Michail Nelken (rechts im Bild) die Hoffnung, den Stand der Dinge korrekt wiederzugeben, um dann zu verkünden, dass noch nichts endgültig feststehe und samstags seine Mitarbeiter bei Kaffee und Kuchen Anregungen der Bürger entgegen nehmen werden.
Währenddessen hatte sich eine Gruppe von Bündnisgrünen
zu einer ziemlich langen Reihe formiert, die groß gemalte Lettern hochhielten, deren Bedeutung sich dem Betrachter auf Grund der Enge (es fehlte an Abstand) und des heftigen Windes erst nach und nach erschloss.
ALEXA II MACHT PANKOWS ZENTRUM PLATT lautete schließlich die Auflösung des Buchstabenrätsels.
Dies spielte darauf an, dass Krieger neben einem Möbelhaus auf dem Rangierbahnhofsgelände auch noch ein Einkaufs-
center von der Größe jenes Konsumtempels am Alexander-
platz plant.
So richtig erregt hatte die Aktion eigentlich niemand, ausge-
nommen vielleicht Torsten Schneider, der wenig später mit
einem der grünen Aktivisten heftig diskutierte und ihm dabei allen Ernstes vorwarf, „die Grünen“ wollten das Gelände als Güterbahnhof reaktivieren.
Die selbe alberne, weil unrichtige Behauptung hatte er auch schon in Form einer Umfrage auf seine Website gestellt: „Wie finden Sie die Absicht der Grünen, den Rangierbahnhof Pankow wieder in Betrieb zu nehmen?“
Mögliche Antworten: 1. „Richtig, der zusätzliche Lärm stört nicht“, 2. „Falsch, das ist Politik gegen die Bürger“, 3. „egal, ich bin nicht an Politik interessiert“.
Wie originell…
Kurt Krieger selbst jedenfalls nahm das alles offenbar sehr gelassen hin, mischte sich nach seiner Eröffnungsrede unter die Besucher, übte sich im Smalltalk, beantwortete Fragen und ließ bei den so kontaktierten den Eindruck entstehen, neben ihnen stünde ein netter älterer Herr von nebenan, der mal eben eine tolle Idee hatte, die er nun mit allen zusammen umsetzen möchte – und nicht etwa der knallhart kalkulieren-
de, und deshalb so erfolgreiche Geschäftsmann, der natürlich weiß: Klappern gehört zum Handwerk.
Denn: Auch charmantes Klappern unter Einsatz von Brause und Wurst bleibt… Klappern.
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Torsten Schneider, MdA
Mai 30. 2011
Lieber ODK,
ich freue mich über die Möglichkeit der Pankowerinnen und Pankower, bei der Entwicklung der größten Pankower Brachfläche mit planen, mit reden und mit entscheiden zu können. Deshalb unterstütze ich die transparente Informationspolitik des Flächeneigentümers und finde es spannend, dessen Pläne genauer kennen zu lernen. Inwieweit diese Wünsche umgesetzt werden haben die Pankowerinnen und Pankower in der Hand. Die kommunale Bezirksverordnetenversammlung Pankow wird sicherlich kaum gegen die Bürgerwünsche einen erforderlichen Bebauungsplan beschließen.
Ich werde auf Landesebene mithelfen, die Wünsche der Pankowerinnen und Pankower durchzusetzen. Dabei bin ich mir sehr gelassen sicher, dass die Absicht der Grünen in Pankow keine Unterstützung findet: „Für die Errichtung eines dezentral gelegenen Güterverteilzentrums mit Schienenanschluss, das die stärkere Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene auch im innerstädtischen Bereich ermöglicht.“, ist deren aktuelle Beschlusslage, die scheinbar nicht jedem bekannt ist.
Güterverteilzentren (GVZ) gibt es derzeit im Osten, Westen und Süden Berlins, wo sie übrigens von den Grünen bekämpft werden. Ich möchte kein weiteres GVZ hier im Norden. Auf der gleichgroßen Fläche im Süden (GVZ Großbeeren) werden derzeit 70.000 Schwerlast-LKW pro Jahr abgefertigt. Die Kapazität eines GVZ Pankow läge bei 100.000 Warenumschlägen. 400 zusätzliche LKW werktäglich durchs Pankower Zentrum und tausende zusätzliche Güterzüge sind der falsche Weg. Der Senat von Berlin lehnt diese albernen Pläne deshalb auch ab.
Ihr Torsten Schneider, MdA
Marco Rau
Mai 30. 2011
Übrigens lehnt das SPD-geführte Stadtentwicklungsressort bisher auch den albernen Plan ab, ein einkaufszentrum mit 30.000qm Verkaufsfläche zu bauen. Es wäre schön, wenn Sie das ebenfalls erwähnen, Herr Schneider…
Es st befremdlich, wenn die SPD-Fraktionsvorsitzende zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden von Linke, CDU und FDP im Hinterzimmer mit dem Investor einen Antrag für die BVV bastelt, der dann im Eildurchgang durch den Ausschuss und die BVV gepeitscht wird und dann hinterher von Bürgerbeteiligung spricht.
Im übrigen ist Bürgerbeteiligung nicht Aufgabe des Investors, sondern die des Bezirksamtes und das aus gutem Grund. SPD, CDU, FDP und Linke machen hier den Bock zum Gärtner, riskieren durch dieses Riesige Einkaufscenter den wirtschaftlichen Niedergang des alten Pankower Zentrums, erhöhen Lärmbelastung und Verkehrsaufkommen, betonieren eine riesige Fläche zu, verweigern hierzu die von den Grünen beantragte Aussprache in der BVV und nennen dann hinterher „Bürgerbeteiligung“ als wichtiges Ziel. Diese Verfahrensweise beleidigt die Pankower Bürger, die sich ernsthaft für ihren Bezirk interessieren und einsetzen wollen.
Genauso wie die Aussage „Deshalb unterstütze ich die transparente Informationspolitik des Flächeneigentümers und finde es spannend, dessen Pläne genauer kennen zu lernen“. Herr Krieger ist Unternehmer und nicht die Wohlfahrt, die mal mit uns reden möchte, weils so nett ist. Ist die SPD in dem Punkt naiv, oder will man uns Bürger für dumm verkaufen?
Bürgerbeteiligung kann und darf nicht Aufgabe eines Investors sein!
Warum soll neben den Schönhauser-Allee-Arkaden, dem Gesundbrunnen-Center, dem Neumann-Forum, dem Forum Pankow sowie dem Rathauscenter noch ein sechster Konsumtempel gebaut werden, der vom S-Bhf. Pankow binnen 10 Minuten zu erreichen ist? Welches kulturelle, wirtschaftliche und ökologische Gesamtkonzept steht dahinter?
Im Übrigen haben die Grünen am Freitag ein auch mir vorliegendes Informationsheft mit ihren Vorschlägen für die Nutzung des Areals verteilt. In diesem wird von vielem gesprochen, aber definitiv nicht von einer Reaktivierung des alten Güterbahnhofs als Güterverteilzentrum.
Mit freundlichen Grüßen,
Marco Rau
petrelli
Mai 30. 2011
nein, Herr schneider, das von Ihnen zitierte ist nicht „die aktuelle Beschlusslage“, ein Punkt von vielen aus einem Positionspapier der BVV-Fraktion von Anfang März!. Sie hätten den Link vielleicht gleich mitveröffnetlichen sollen, damit des vollständige seinerzeitige papier hier zur Kenntnis kommt. ich hole es mal für die nach: http://gruene-pankow.de/wir/in-der-bvv-fraktion/?no_cache=1&expand=340763&displayNon=1&cHash=09f3ea6226d85cceb1191f7065c21243
Auf dem Weg zu Entscheidungsfindungen werden anfangs selbstverständlich viele manchmal auch gegnsätzliche Positionen zum Auzsdruck gebracht.
Den aktuellen Stand können Sie übrigens hier vorfinden: http://gruene-pankow.de/userspace/BE/kv_pankow/Presse/Gueterbahnhof_Pankow_Antr_Buendnisgruene_Fraktion.pdf
lupo
Mai 30. 2011
@petrelli
Lesen Sie die Links eigentlich auch, bevor Sie sie posten? Im zweiten Link, der angeblich den aktuellen Forderungsstand der Grünen wiedergibt, heiß es in Punkt B 10, zu prüfen sei ein „Abroll-Container-Transport-System (ACTS) für den kombinierten Güterverkehr“. Was soll denn hier kombiniert werden? Container mit Sackkarren? Oder vielleicht doch mit schweren LKW’s? Und was ist „ACTS“ anderes als letztlich ein undurchsichtiges Neuwort für – Güterverteilzentrum. Für wie dumm halten Sie die Leute eigentlich?
Dirk
Mai 31. 2011
Die Grünen kritisieren das Einkaufszentrum, nicht die anderen Elemente der Planung. Das Möbelhaus kann also kommen etc. Dann ist ja auch klein Platz mehr für irgendwelche Güterverteilzentren.
Was mich nur interessiert bei dem intensiven Engagement von Herrn Schneider, wieviel Wahlkampfspenden fließen eigentlich von Herrn Krieger auf die Konten der Hurra-Parteien (SPD, FDP, Linke und CDU)?
Holger
Mai 31. 2011
@ Dirk: War ein heißer Tag heute, nicht wahr? Zuviel Hitze für den Brägen? Je größer die Ratlosigkeit bei den Pankower Grünen, desto flacher das Niveau?
Marco Rau
Jun 01. 2011
Was passiert, wenn Rot-Rot und Schwarz-Gelb in Pankow eine Riesenkoalition bilden? Sie werden durch die SPD-Senatorin Junge-Reyer vorgeführt…
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0601/berlin/0095/index.html
Herzliche Grüße
Gregor Kijora
Jun 01. 2011
Marco Rau schreibt am 30. Mai 2011 um 15:21:
„Übrigens lehnt das SPD-geführte Stadtentwicklungsressort bisher auch den albernen Plan ab, ein einkaufszentrum mit 30.000qm Verkaufsfläche zu bauen. Es wäre schön, wenn Sie das ebenfalls erwähnen, Herr Schneider…“
—
Es gibt bisher keinen erforderlichen B-Plan und auch keine nötige Baugenehmigung. Die Pankower SPD will erst die Bürger mitreden lassen und dann ggf. einen Bebauungsplan beschließen. Denn im Nachhinein meckern kann jeder und macht sich sehr einfach.
Marco Rau schreibt am 30. Mai 2011 um 15:21:
„Es ist befremdlich, wenn die SPD-Fraktionsvorsitzende zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden von Linke, CDU und FDP im Hinterzimmer mit dem Investor einen Antrag für die BVV bastelt, der dann im Eildurchgang durch den Ausschuss und die BVV gepeitscht wird und dann hinterher von Bürgerbeteiligung spricht.“
—
Am 10.5.2011 war Herr Krieger exklusiv bei den Grünen zu Gast und stellte sein Projekt vor. Eine gemeinsame Veranstaltung aller BVV-Fraktionen haben die Grünen hingegen als Hinterzimmerpolitik zurückgewiesen. Wer hier also Politik im „Hinterzimmer“macht, bleibt zu diskutieren.
Marco Rau schreibt am 30. Mai 2011 um 15:21:
„Im übrigen ist Bürgerbeteiligung nicht Aufgabe des Investors, sondern die des Bezirksamtes und das aus gutem Grund. SPD, CDU, FDP und Linke machen hier den Bock zum Gärtner, riskieren durch dieses Riesige Einkaufscenter den wirtschaftlichen Niedergang des alten Pankower Zentrums, erhöhen Lärmbelastung und Verkehrsaufkommen, betonieren eine riesige Fläche zu, verweigern hierzu die von den Grünen beantragte Aussprache in der BVV und nennen dann hinterher “Bürgerbeteiligung” als wichtiges Ziel. Diese Verfahrensweise beleidigt die Pankower Bürger, die sich ernsthaft für ihren Bezirk interessieren und einsetzen wollen.
Genauso wie die Aussage “Deshalb unterstütze ich die transparente Informationspolitik des Flächeneigentümers und finde es spannend, dessen Pläne genauer kennen zu lernen”. Herr Krieger ist Unternehmer und nicht die Wohlfahrt, die mal mit uns reden möchte, weils so nett ist. Ist die SPD in dem Punkt naiv, oder will man uns Bürger für dumm verkaufen?
Bürgerbeteiligung kann und darf nicht Aufgabe eines Investors sein!
Warum soll neben den Schönhauser-Allee-Arkaden, dem Gesundbrunnen-Center, dem Neumann-Forum, dem Forum Pankow sowie dem Rathauscenter noch ein sechster Konsumtempel gebaut werden, der vom S-Bhf. Pankow binnen 10 Minuten zu erreichen ist? Welches kulturelle, wirtschaftliche und ökologische Gesamtkonzept steht dahinter? „
—
Künast eröffnete 70.000 m² Betonklotz im Steglitzer Hauptzentrum, wo es fast 8mal so viel Einkaufsfläche gibt, wie in Pankow: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/344870/344871.php Hier wird dann wohl mit zweierlei Maß gemessen.
Außerdem ist mir auch neu, das Bürgerbeteiligung immer nur das ist was die Grünen dazu erklären! Es ist doch lächerlich, dass die Grünen einmal mehr versuchen sich als die einzige bürgernahe Partei darzustellen und das Gleiche allen anderen Parteien in Abrede stellen. Auch sind die hier aufgelisteten negativen Auswirkungen lediglich plakative Behauptungen und nicht das Ergebnis irgendeiner Studie zum geplanten Vorhaben.
Marco Rau schreibt am 30. Mai 2011 um 15:21:
„Im Übrigen haben die Grünen am Freitag ein auch mir vorliegendes Informationsheft mit ihren Vorschlägen für die Nutzung des Areals verteilt. In diesem wird von vielem gesprochen, aber definitiv nicht von einer Reaktivierung des alten Güterbahnhofs als Güterverteilzentrum.“
—
Die grüne BVV-Fraktion hat im Dezember 2009 neben den Dingen, die alle Fraktionen gleichermaßen wollen, beschlossen, in Pankow ein Güterverteilzentrum (GVZ) zu errichten. Das fordern die Grünen auch noch heute: http://gruene-pankow.de/themen/energie-umwelt-und-verkehr/?no_cache=1&expand=340765&displayNon=1&cHash=88d7dc4db856e3d05ecfc2c6c1bb348e Als BVV-Kandidat der Grünen könnte man das aber auch selber wissen!
Ich möchte noch hinzufügen, dass es doch nun an den Pankowerinnen und Pankowern ist sich ein Bild zu machen und einen eigenen mehrheitlich getragenen Willen zu artikulieren. Und jede Partei kann dazu beitragen aufzuklären und zu informieren. Man kann aber auch versuchen alle anderen Parteien anzugreifen, dann spart man sich natürlich dieses lästige fachliche Argumentieren!
Marco Rau
Jun 02. 2011
Guten Tag, Herr Kijora,
dass es keinen B-Plan gibt und eine Baugenehmigung bisher nicht nötigt ist, ist mir bekannt – ich habe es selbst geschrieben. Ich würde mir nur wünschen, dass dies auch im Gegensatz zur Vergangenheit deutlich gemacht wird, um falsche Eindrücke bei den Bürgern zu vermeiden und da sind wir ja auf einem guten Weg.
Herr Krieger war zum 10.05.11 durch die Grünen zu einer – wohlgemerkt – öffentlichen Veranstaltung eingeladen worden, um sein Projekt vorzustellen . An diesem gut besuchten Abend, zu dem es im Übrigen auch einen ausführlichen Bericht auf der Webseite der Pankower Grünen gibt, wurden keinerlei Entscheidungen mit dem Investor getroffen und im Übrigen ist eine öffentliche Infoveranstaltung etwas anderes, als ein Treffen des Investors mit einzelnen Fraktionsspitzen, nach dem urplötzlich ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen zur Unterstützung des Projekts vorliegt.
Sie schrieben „Ich möchte noch hinzufügen, dass es doch nun an den Pankowerinnen und Pankowern ist sich ein Bild zu machen und einen eigenen mehrheitlich getragenen Willen zu artikulieren.“
Da bin ich gern dabei!
„Und jede Partei kann dazu beitragen aufzuklären und zu informieren.“
Das würde ich mir auch wünschen.
„Man kann aber auch versuchen alle anderen Parteien anzugreifen, dann spart man sich natürlich dieses lästige fachliche Argumentieren!“
Ich habe nicht Parteien angegriffen, sondern die Art und Weise, wie der Beschluss zustande gekommen ist und lediglich die Beschluss fassenden Parteien genannt. Es ist befremdlich, dass man sich fragen muss, wie groß der Abstand zwischen Investor und einigen Mandatsträgern tatsächlich ist. Spätestens, wenn ein Investor von Verordneten gefragt wird, ob er im zuständigen Ausschuss einen Änderungsantrag stellen möchte, ist die Nähe bedenkenswürdig.
Und sicher haben die Pankower Grünen Vorschläge für die Nutzung des Geländes gemacht, jedoch immer mit dem Vorbehalt der vorherigen Bürgerinformation und -Beteiligung. Eine Werbeveranstaltung eines Investors kann von politisch verantwortlichen Parteien nicht ernsthaft als ausschöpfende Bürgerbeteiligung angesehen werden.
Beste Grüße,
Marco Rau
Marco Rau
Jun 02. 2011
Herr Kijora, Sie wollten Argumente austauschen.
Erklären Sie mir als Anwohner des Güterbahnhofs bitte, weshalb die SPD Pankow es für nötig hält, mir ein Einkaufscenter vor die Nase zu setzen, obwohl es bereits 5 ähnliche Einrichtungen in der Nähe gibt? (Rathaus-Center, Schönhauser-Allee-Arkaden, Neumann-Forum, Forum-Pankow und Gesundbrunnen-Center).
Des Weiteren wüsste ich gern, ob die (ehrenwerte) Zurverfügungstellung eines Geländes für eine Schule durch den Investor ein schlagendes Argument sein kann, obwohl bekannt ist, dass das Land und der Bezirk für einen Neubau kein Geld haben und das Land Berlin zusammen mit drei anderen Bundesländern – auch aufgrund der Politik der SPD – an die finanzpolitische kurze Leine gelegt wird. Sollte man hier nicht vorher genauer darauf achten, was finanziell möglich ist und dann etwaige Kompromisse eingehen?
Viele Grüße,
Marco Rau
Gregor Kijora
Jun 03. 2011
Hallo Herr Rau!
Ich weiß nicht wie Sie auf die Idee kommen, dass ich oder die SPD oder irgendeine andere Partei in Pankow die Veranstaltung des „Investors als ausschöpfende Bürgerbeteiligung“ ansehen? Sie behaupten dies hier zwar, nur ist mir völlig unklar wie Sie auf diese Idee kommen.
Ich bin allerdings der Meinung, dass auch eine vom Investor finanzierte Infoveranstaltung zu seinem Bauvorhaben Bestandteil einer Bürgerbeteiligung sein kann und auch sollte.
Mir ist auch unklar wie Sie zu der Einschätzung kommen, dass die SPD Ihnen irgendein Einkaufszentrum vor die Nase setzen möchte. Als ob die SPD ein persönliches Interesse an einem Einkaufszentrum hätte.
Allerdings tut die SPD nicht so, als ob das Gelände zur freien Verfügung stehen würde. Es handelt sich hier um ein Privatgelände mit einem Investor. Und somit muss man sich zwangsweise mit den Plänen des Eigentümers auseinandersetzen.
Die Pankower SPD besteht bei der Entscheidungsfindung von Land und Kommune auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Alle anderen unterstellten Zeilvorstellungen können getrost als Unsinn bezeichnet werden! Dies schließt aber eben nicht die Möglichkeit eines Einkaufszentrums kategorisch aus.
Beste Grüße,
GK
Marco Rau
Jun 03. 2011
Guten Tag Herr Kijora,
Sie schrieben „Die Pankower SPD besteht bei der Entscheidungsfindung von Land und Kommune auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger“.
Ich nehme Sie und Ihre Partei beim Wort.
Marc D.
Aug 13. 2011
One has to certainly wonder why the SPD decided to get cozy with Mr. Krieger and participate in the info-box photo shoot when the actual Bauplan has not yet been decided. Is this supposed to win Mr. Schneider votes by showing he is „participating“ in the decision making process? In my opinion, this shows the SPD have been running Berlin for far too long. We really need a political change in the upcoming election – especially in Pankow.