Die Schul- und Vereinsschwimmhalle in der Thomas-Mann-Straße wurde nach einer Routineuntersuchung, die in jedem Jahr von den bezirklichen Gesundheitsämtern in allen Schwimmhallen durchgeführt wird, von den Berliner Bäderbetrieben (BBB) geschlossen. Nach Angaben von Klaus Lipinsky, Vorstandsvorsitzender der BBB, befindet sich die Halle in einem Zustand, der einen regulären Badebetrieb nicht mehr zulässt. Lipinsky: „Bei einem Ortstermin mit dem zuständigen Gesundheitsamt hat die Behörde, die in der Vergangenheit alle Augen zugedrückt hat, zusammen mit unseren Fachleuten festgestellt: Es geht nicht mehr. Damit ist für die Bäderbetriebe klar, dass die Schwimmhalle erst dann wieder in Betrieb geht, wenn eine umfassende Sanierung erfolgt und abgeschlossen ist.“
Unter anderem ist das Dach der Halle dermaßen undicht, dass es dort massiv durchregnet. Die Fernwärmezuleitungen, deren Funktionstüchtigkeit wegen der zu haltenden Wassertempera-
turen auch im Sommer für die Aufrechterhaltung des Betriebes unabdingbar sind, waren mittlerweile technisch so verschlis-
sen, dass sie verplombt werden mussten.
„Jedem, der die Halle in letzter Zeit von innen gesehen hat“, so die für Schule und Sport zuständige Bezirksstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz, „waren die Mängel bekannt und die Ver-
mutung lag nahe, dass es mit ein paar Schönheitsreparaturen nicht getan ist, sondern eine Grundsanierung notwendig ist.“
Allerdings, so die Stadträtin weiter, sei sie bisher davon aus-
gegangen, dass die BBB die Schwimmhalle noch in diesem Jahr sanieren werde. Eine entsprechende Zusage der Bäder-
betriebe sei zwar vor rund 6 Wochen zurückgezogen worden, aber bis zum 04.07.2011 sei immer wieder beteuert worden, dass die Halle nach den Ferien wieder für den Schwimmsport zur Verfügung stehe.
Die Schwimmhalle, die ausschließlich für den Schul- und Vereinssport genutzt wird, stand schon seit längerer Zeit auf der Sanierungliste – allerdings wurden die Arbeiten immer wieder hinausgeschoben.
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„Wir hatten für diese Schwimmhalle Sanierungsmittel aus dem Investitionspakt in Aussicht gestellt bekommen“, erklärte Bä-
der-Chef Klaus Lipinsky, „Dieses Geld stand auch zur Verfü-
gung, nur lasteten zeitgleich auf dem Grundstück Rückübertra-
gungsansprüche.“ Und solange darüber nicht entschieden war, konnte nicht investiert werden. Mittlerweile seien die Eigen-
tumsansprüche vom Tisch, dafür wären jetzt keine Gelder mehr vorhanden. Da die Fördermittel bis zu einem gewissen Zeitpunkt verplant sein mussten, hatten sich die Bäderbetriebe dazu entschlossen die Mittel in das Kombibad in der Gropius-
stadt umzuleiten.
Wie das Bezirksamt mitteilte, sei nach den Ferien trotz der Schließung des Bades an der Thomas-Mann-Straße weder der Trainingsbetrieb, noch der das Schulschwimmen gefährdet. Es „konnten fast alle Schulklassen für das nächste Schuljahr im SSE in der Paul-Heyse-Straße 26, versorgt werden und für die Vereine wird eine ähnliche Lösung angestrebt.“
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skl1
Jul 17. 2011
Überraschung! Wenn ihr aus den Ferien zurück seit wird der Weg zum Sport vielleicht etwas länger dauern. Wenn die S-Bahnen wieder Schwierigkeiten haben kommt ihr wahrscheinlich gar nicht bis zur Schwimmhalle. Buch und Hohenschönhausen leigen nicht gerade Kieznahe. Wollen wir hoffen dass Eltern und Vereine genug Druck machen können, damit die Lösung nicht noch ein neuer schicker Centeranbau wird! 😉
Eltern eines Schülers
Aug 13. 2011
Dass das Gesundheitsamt jahrelang alle Augen zugedrückt hat, zeugt wohl nicht von großem Verantwortungsbewußtsein den Nutzern gegenüber! Sind die Richtlinien nicht eindeutig?! Auch unser Sohn absolvierte in dieser Schwimmhalle seinen Schwimmunterricht. Widerholt hatte er Warzen, die operativ entfernt werden mußten. So etwas hatte er vorher nie, auch im Schwimmverein nicht, und nach Ende des Schwimmunterrichts nie wieder!!