Bei einer Solidaritätsparty der Bündnisgrünen für die Mauerpark Stiftung Welt-Bürger-Park bei „Tante Käthe“ auf der Weddinger Seite des Mauerparks, verfielen die Anwesenden in einen regelrechten Kaufrausch: Alle an jenem Tag vorhandene „Zertifikate“ á 100 Euro zum symbolischen Erwerb von einem Quadratmeter Mauerpark waren binnen kurzer Zeit verkauft. Die Einnahmen aus dem „Zertifikats-Handel“ gehen ebenso wie der Erlös der gesamten Veranstaltung an den Verein der „Weltbürgerparkstiftung“. Der Stiftungsverein hat sich zum Ziel gesetzt, das im Besitz der Immoblilienhandelsfirma Vivico befindliche Teilstück des Parks zu erwerben, um so eine von dem Unternehmen geplante Bebauung des Areals zu verhindern. Ein vom Bezirkaamt Mitte in die Wege geleitetes Bebauungsplanverfahren ruht derzeit. Der Preis des Grundstücks wird auf rund 10 Millionen Euro geschätzt.
Tom
Sep. 05. 2011
Toll,
noch ein schöner Werbeartikel für die Grünen mehr. Langsam wird es lächerlich!
frank naber
Sep. 05. 2011
ich bin auch entschieden für bessere recherche und mehr objetivität. die grünen sind keinesfalls geschlossen gegen die bebauung des mauerparks.
sie wissen nur, dass sie in prenzlauer parkzone für alle zeiten politisch erledigt sind, wenn sie nun auch noch den mauerpark zur ausschlachtung durch investoren freigeben.
von ODK
Sep. 05. 2011
Dass die Grünen „geschlossen gegen die bebauung“ sind, wurde hier auch nirgendwo behauptet. Allerdings würde es solche Veranstaltungsnotizen überfrachten, wenn jedesmal die gesamte Vorgeschichte darin untergebracht werden sollte.
Regelmäßige Leser der „Prenzlberger Stimme“ kennen natürlich auch die „Feinheiten“ der Mauerparkproblematik – und damit auch die durchaus uneinheitliche Haltung der Grünen insgesamt: „…die Bebauungsgegner finden quer durch die politischen Parteien immer mehr Anhänger: Bei den Linken, bei großen Teilen der Grünen, bis hinein in einzelne Ortsvereine der CDU“, war so zum Beispiel unter der Überschrift „Koalitionskrise wegen blockierter ‚Bürgerwerkstatt‘- Finanzierung?“ zu lesen. Und unter dem Titel „Mittes Grüne pfeifen Andrea Fischer zurück“ wurde sehr konkret über die innergrünen Querelen zum Thema Mauerpark berichtet. Somit kann zumindest in dieser Hinsicht die Forderung nach „besserer recherche und mehr objetivität“ nicht nachvollzogen werden.
Mit besten Grüßen nach nebenan
Olaf Kampmann
Severin Höhmann
Sep. 05. 2011
Lieber Herr Kampmann, können Sie vielleicht der umfassenden Information halber noch schreiben, wie viele Zertifikate an diesem Abend „vorhanden“ waren und im Kaufrausch von der (auf dem Foto ja nicht sehr großen Menschenmenge) erworben wurden? Gruß, Severin Höhmann
von ODK
Sep. 07. 2011
Lieber Severin Höhmann,
das sind so Fragen…
Ich gestehe, dass ich mich nicht nach der Zahl der mitgeführten Zertifikate erkundigt hatte, als am späten Abend der Wunsch nach einem solchen abschlägig beschieden werden musste.
Und die Frage nach der Anzahl der Besucher ist nur schwer zu beantworten. Die Veranstaltung begann am späten Nachmittag und ging bis in die Nacht hinein – es war ein ständiges Kommen und Gehen. Vielleicht so: „Duisburger Verhältnisse“ wurden nicht erreicht – aber an Vereinsamung litt dort an jenem Tage auch niemand.
Was das Foto bettrifft: Die dort abgebildeten Zertifikatskäufer genießen – wie Sie ahnen – einen gewissen Bekanntheitsgrad und wurden daher vom Veranstalter „nach vorn“ gerufen. Wie im Theater: Auf Godot warten nur zwei Personen – die Zuschauer aber sind, obzwar nicht zu sehen, dennoch anwesend.
Wenn ich Ihnen auch nicht die genaue Anzahl der zu jenem Zeitpunkt Versammelten nennen kann, so sollte doch eine Schätzung weiterhelfen: Es waren ungefähr vier- bis fünfmal so viel, wie bei Ihrer „Sommertour“-Station an der Kastanienallee.
Mit besten Grüßen nach nebenan
Olaf Kampmann