„Wenn Stadtentwicklung und Verkehr gebündelt werden, dann sollten wir zugreifen!“ Als Jens-Holger Kirchner, bisher Bezirksstadtrat für öffentliche Ordnung und „Bürgermeisterkandidat“ von Bündnis 90/Die Grünen, gestern (Dienstag) Abend bei der Pankower Mitgliederversammlung seiner Partei die Richtung für die Verhandlungen zur Bildung des neuen Bezirksamtes darlegte, ließ er keinen Zweifel daran, dass die Bündnisgrünen trotz des verfehlten Wahlziels, stärkste Fraktion in der Bezirksparlament zu werden, der Bezirkspolitik der kommenden fünf Jahre ihren Stempel aufdrücken möchten: „Als zweitstärkste Kraft im Bezirk können wir anders agieren, als bisher.“
Eine um den Verkehrsbereich aufgestockte Stadtentwicklungsabteilung wäre dazu ein geeignetes Instrument, würde es doch – neben den Finanzen – das wohl einflussreichste Ressort des neuen Bezirksamtes sein. Damit wäre auch das entgangene Bürgermeisteramt leichter zu verschmerzen. Denn als Bürgermeister will Kirchner nicht kandidieren, selbst wenn dafür in der Bezirksverordnetenversammlung
theoretisch eine Mehrheit zu finden wäre. „Wir müssen strategisch Vorgehen“, forderte Kirchner und kündigte an mit den anderen in der BVV vertretenen Parteien nicht nur über die Verteilung der Ressorts zu sprechen, sondern auch über „Projekte“, die in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden sollten. Auf der Agenda stehen der bezirkliche Doppelhaushalt für 2012/2013, der Umgang mit den sich zum Teil in einem beklagenswerten Zustand befindlichen bezirkseigenen Immobilien, und auch der Mauerpark und der Rangierbahnfof Pankow werden auf der bündnisgrünen Gesprächsliste stehen.
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suffi
Sep 29. 2011
„Stadtentwicklung und Verkehr“ für den berüchtigten „Ordnungsstadtrat“ – beim Herrn Bürgermeisterkandidaten Kirchner sind ja dank Parkzonen, Pankower Baustellenkoordinierung und nicht zuletzt dem Umbau der Kastanienallee, deutliche „Kompetenzen“ vorhanden. Armes Pankow…
Johannes
Sep 29. 2011
Die Positionen der Grünen zum Rangierbahnhof Pankow etwa finde ich ganz intelligent. Alle anderen Parteien unterstützen wohl die verachtenswerte kommerziele Nutzung dieser grossartigen Freifläche. Öffentliche Nutzung für Alle! Kein Kommerzbauwahn in Pankow!
Dennis
Sep 29. 2011
Naja, Johannes. Ob es tatsächlich für Pankow intelligenter ist, dort den Rangierbahnhof wieder einzurichten und täglich Hunderte LKW dahin donnern zu lassen, sei jedem selbst überlassen. Diese Form kommerzieller Nutzung kann ich nicht so großartig finden. Mal ganz abgesehen davon, dass das Gelände bereits einem Investor gehört und teuer zurückgekauft werden müsste.
Ein Nutzungsmix aus Möbelhaus und Einzelhandel, der Arbeitsplätze nach Pankow und Weißensee bringt, verbunden mit einer Entwicklung der weiteren Flächen (Platz für Parkanlagen, Schulneubau, Sporthalle etc.), scheint mir da die wesentlich bessere Lösung zu sein.
Grüner
Sep 30. 2011
Lieber Dennis, verzeih die harten Worte, aber es ist Quatsch, dass die Grünen fordern den Rangierbahnhof wieder einzurichten und dort täglich hunderte LKWs donnern zu lassen. Die Positon der Grünen findest du hier: http://gruene-pankow.de/lokales/rangierbahnhof-pankow/
Nur weil jemand im Wahlkampf einen Satz aus dem Zusammenhang reißt und ihn dann auch noch falsch zitiert wird die Behauptung nicht richtig.
Wichtig ist aus meiner Sicht auf jeden Fall beim Thema Rangierbahnhofsgelände, dass die Bürgerinnen und Bürger angemessen und umfassend gefragt und beteiligt werden und sie dann mitentscheiden können.
querulant
Okt 01. 2011
Unter angegebenen link findet sich:
Für die Errichtung eines dezentral gelegenen Güterverteilzentrums mit Schienenanschluss, das die stärkere Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene auch im innerstädtischen Bereich ermöglicht.
Wie soll Güterverkehr im innerstädtischen Bereich auf die Schiene verlagert werden? Güterzüge im S-Bahn-Format, die an jeder Kaufhalle halten?
Aber Hauptsache, Kirchner kann seine Allmachtsfantasien weiter befriedigen.
additiv
Sep 30. 2011
Lieber Grüner,
warum es Quatsch ist, wenn es noch im Grünen Wahlkampfflyer im September zu lesen war, erschließt sich mir nicht ganz, aber gut. Fast alle anderen Forderungen in diesem Flyer gehen leider von einer falschen Ausgangslage aus. Das Grundstück gehört einem Investor und mit dessen Vorstellungen muss man sich auseinandersetzen, nicht mit den eigenen Wolkenschlössern. Insofern ja, zu einer umfassenden Bürgerbeteiligung, ja zur kritischen Beurteilung der Konzepte des Investors, aber Nein zum Pippi Langstrumpf Prinzip der Grünen an dieser Stelle.