Zwölf Elternteile für 16.000 Kitakinder

bea

 

“Es gibt in Pankow 16.000 Kitakinder, für die wir eintreten wollen. Wo sind die dazugehörigen Eltern?”, schrieb Vorstandsmitglied Oliver Mellenthin einen Tag vor dem Termin zur Wahl des neuen Vorstandes des Bezirkselternausschusses Kita (BEAK) in einer Rundmail – wohl in Vorahnung auf die Resonanz, die die erstmalig bereits im September veröffentlichte Einladung haben könnte. Doch geholfen hatte auch der neuerliche Aufruf nicht viel: Ganze zwölf Elternteile – die bisherigen Vorstandsmitglieder inbegriffen – fanden sich schließlich in einem Versammlungsraum des „Vernetzungszentrum M 24“ in der Mühlenstraße ein.

Das Problem ist nicht neu – einer übergroßen Aufmerksamkeit musste sich der Ausschuss auch in der Vergangenheit schon nicht erwehren. So waren zum Beispiel bei der Zusammenkundt vom 15.6.2011 laut Sitzungsprotokoll lediglich drei Gäste anwesend, und folgerichtig wurde beim Tagesordnungspunkt „Inside / Outside. Was soll der BEAK?“ vermerkt: „Aufgrund ungenügender Teilnahme entfällt Austausch / Auswertung der BEAK-Aktivitäten mit den Eltern“.
 

Mangelnde öffentliche Aufmerksamkeit

Oliver Mellenthin vermutete, dass das begrenzte Zeitbudget vieler Eltern einer Mitarbeit im Ausschuss im Wege steht, und Winfried Werner, der den BEAK Pankow als stellvertretendes beratendes Mitglied im bezirklichen Kinder- und Jugendhilfeausschuss vertritt, sah einen Grund für die fehlende Bereitschaft an der Teilnahme der Elternausschuss-Arbeit im mangelnden Leidensdruck der Eltern: „Im Vergleich zu anderen Gegenden sind die Probleme, die wir hier haben, Probleme auf sehr hohem Niveau.“ Die scheidende stellvertrende Ausschussvorsitzende Susanne Pobbig befand schließlich: „Wir sind ein Angebot – und keine Verpflichtung.“

Eine sicher nicht unwesentliche Ursache für mangelnde Aufmerksamkeit der Elterausschussarbeit wurde deutlich, als eine Mutter kundtat, sie hätte von der Möglichkeit der Mitwirkung erst erfahren, als sie Elternvertreterin in in der Kita ihres Kindes wurde: „Ich wusste gar nicht, dass man einfach so hierher kommen kann.“

Und so wäre es sicher nicht verkehrt, wenn der neue Vorstand sich neben den aktell anstehenden kitaspezifischen Themen auch mit einer verbesserten Außenwahrnehmung seiner Tätigkeit befassen würde. Gelegenheit böte dafür bereits die nächste Sitzung im November, bei der die Vorstandswahlen fortgesetzt werden, weil diesmal nicht alle Kandidaten anwesend sein konnten.

Der neue (Teil-) Vorstand (v.l.): Oliver Mellenthin, Caroline Kalisch, Winfried Werner. Nicht im Bild: Anne Hantsch

 

 

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Kommentar zu “Zwölf Elternteile für 16.000 Kitakinder”

  1. Botka

    Nov 02. 2011

    Oh oh, da hat der Autor aber schlecht recherchiert. Ich war auch nicht da – Asche auf mein Haupt. Aber noch mehr Asche auf das Haupt der Elternvertreter der Kitas, die einen Elternausschuss gebildet haben. Die müssen nämlich aus ihrer Mitte einen Vertreter für den Bezirkselternausschuss wählen, der gefälligst auf diesen Sitzungen zu erscheinen hat. Denn der BEAK ist keine Kuschelveranstaltung, sondern ein gesetzlich festgelegtes Gremium – Paragraph 14 Abs. 4 und Paragraph 15 Abs. 1 Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und Kindertagespflege (Kindertagesförderungsgesetz – KitaFöG). Da engagieren sich einige, um die Elternarbeit auf Bezirksebene in die Hand zu nehmen und werden dafür noch kritisiert. Aber noch schlimmer ist, dass dem Autor die eigentlichen Zusammenhänge – mal zu seinen Gunsten ausgelegt – völlig entgangen sind. Ein Paradebeispiel für schlechten Journalismus. Es reicht eben nicht, seine Recherche nur darauf zu beschränken, eine Veranstaltung zu besuchen und irgendwas darüber zu schreiben, in welcher Qualität auch immer. Die Peinlichkeit liegt hier wohl weniger beim BEAK sondern eher beim Autor des Textes. Wenn man’s nicht kann, sollte man’s wohl doch lieber lassen.

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