„Die Parkraumbewirtschaftung hat sich bewährt“

Die Anfang Oktober 2010 in Teilen von Prenzlauer Berg eingeführte Parkraumbewirtschaftung sei ein Erfolg, erklärte Ordnungsstadtrat Jens-Holger Kirchner in einem Gespräch mit der Prenzlberger Stimme.
Man habe es erreicht, auswärtige Pendler dazu zu bewegen, nicht mit dem Auto in das bewirtschaftete Gebiet zu kommen. “Heute parken werktags tagsüber rund 2.700 Fahrzeuge weniger im Straßenraum des Gebietes, als vor Einführung der Bewirtschaftung. Dies entspricht einem Rückgang um rund 20 Prozent.” Bemerkenswert sei, so der Stadtrat weiter, dass auch außerhalb der Bewirtschaftungszeiten – also nachts nach Null Uhr und an Sonntagen – deutliche Abnahmen auftreten. Dabei sei das Parkraumangebot innerhalb der Bewirtschaftungszonen fast konstant geblieben: Gegenwärtig stünden rund 14.700 Kfz-Abstellstände zur Verfügung. Dies seien nur 530 Parkmöglichkeiten weniger als im Jahr 2008. Jens-Holger Kirchner: “Das zeigt, die Parkraumbewirtschaftung hat sich bewährt.”
 

Weniger Ticketverkäufe, mehr Verwarngelder als geplant

Weniger Automaten-Kunden, als erwartet

Auch in wirtschaftlicher Hinsicht sieht der Ordnungsstadtrat das Projekt auf einem guten Weg. Zwar blieben im Hauhaltsjahr 2011 (Dezember 2010 bis November 2011) die Erlöse aus den Parkscheinautomaten hinter den Erwartungen zurück, die dort erzielten Mindereinnahmen werden aber durch ein höheres Aufkommen an Verwarnungsgeldern mehr als ausgeglichen. So wurden beim Parkscheinverkauf an den Automaten in den ersten zehn Monaten des laufenden Haushaltsjahres nur 2.190.934 Euro eingenommen. Das Jahressoll beträgt stolze 4.822.400 Euro. Dagegen liegen die mittels „Knöllchenschreiben“ erzielten Einnahmen in Höhe von

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3.778.542 Euro bereits jetzt erheblich über den für das gesamte Haushaltsjahr geplanten Betrag von 2.437.400 Euro.
Für die Bewirtschaftung (ohne Personalkosten) waren 320.000 Euro vorgesehen, in Anspruch genommen wurden davon bisher erst 150.195 Euro. Darin enthalten sind Behebung sogenannter Vandalismusschäden (22.674,50 Euro), die nach Kirchners Angaben weiter rückläufig sind.
Von den für das laufende Haushaltsjahr geplanten Nettoeinnahmen in Höhe von 6.939.800 Euro sind damit zwei Monate vor Abrechnungsschluss bereits 5.851.922 Euro in die Bezirkskasse geflossen.

 

Weitere Parkraumbewirtschaftungzonen werden folgen

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Eine Ausdehnung der Parkraumbewirtschaftung auf weitere Gebiete steht für Ordnungsstadtrat Jens-Holger Kirchner außer Frage. Allerdings sei dies an bestimmte Votaussetzungen gebunden: “Eine Bewirtschaftung ist dann sinnvoll, wenn die mittlere Parkraumauslastung im betreffenden Gebiet mindestens 90 Prozent beträgt und die gebietsfremden Langparker mindestens 25 Prozent aller Stellplätze belegen.”
Dies sei zuvorderst im Gebiet nördlich der Straße am Friedrichshain sowie rund um die Pasteurstraße der Fall, wo die Auslastung tagsüber 110 bzw. 102 Prozent betrage. Hier hatten Anwohner bereits im Frühjahr dieses Jahres die Bezirkspolitik zum Handeln aufgefordert. Aber auch die Areale um den Arnim- und den Humannplatz herum (97 bzw. 94 Prozent), werden aller Voraussicht nach bei einem kommenden Erweiterungsschritt mit einbezogen werden.
 

 

 

 

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2 Kommentare zu “„Die Parkraumbewirtschaftung hat sich bewährt“”

  1. Martin Liebig

    Dez 01. 2011

    Ich stimme zu, dass sich die PR-Bewirtschaftung bewährt hat. Jedoch hat sich der ruhende Verkehr, insbesondere durch Dauerparker wie Wohnmobile, LKW, Anhänger und offensichtlich nicht mehr fahrbereite KFZ massiv, insbesondere in der Gegend um den Humannplatz, verstärkt. Als Anwohner ist der Parkdruck mum entsprechend nervend geworden und ich hoffe auf die zeitnahe Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung in der im Artikel genannten Gebiete.

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  2. suffi

    Dez 26. 2011

    „Mo-Sa 9-24“ – und hat dem Herrn Kirchner sein Ordnungsamt heute die Parkscheine kontrolliert??? War ja schließlich Montag…

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