Seit Mitte der neunziger Jahre veranstaltet der CDU-Ortsverband Schönhauser Allee so alle drei Monate in der “Bornholmer Hütte” einen Preisskat, dessen Erlös für wohltätige Zwecke gespendet wird. Am vergangenen Sonnabend trafen sich die Skatbrüder und -schwestern zum 53. Mal.
Wenn etwas so lange existiert, dann haben sich im Laufe der Zeit natürlich auch einige Traditionen und Rituale entwickelt. So hat jedes Turnier eine Schirmherrin oder einen Schirmherren. Diesmal war es der stellvertretende Ortsverbandsvorsitzende Carsten Schmidt, der die Spieler beschirmte. Und selbstverständlich trotzdem mitreizte. So wie auch der ehemalige Gesundheitsstadtrat des Schwierzina-
Magistrats Christian Zippel, der für die Einhaltung der Spielregeln zuständig war.
Heilsarmee-Major Rolf Metzger, der an diesem Tag den verhinderten Leiter des „Café Treffpunkt“ Siegfried Fischer vertrat, verzichtete hingegen aus Prinzip auf Grand Hand und Null Ouvert: In ihren Gelübde entsagen die Soldaten Gottes jeglichem Glücksspiel. Wobei Skat ja eigentlich gar kein Glücksspiel ist…
Dennoch hatte seine Anwesenheit einen Grund: Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Sozialcafé der Heilsarmee in der Kuglerstraße zugute – auch eine langjährige Tradition.
Ein ebenfalls gepflegter Brauch ist die Offenheit für alle Spielwilligen – nicht nur die Mitglieder der veranstaltenden CDU-Ortsgruppe sind zum Kartenkloppen eingeladen.
Das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil: Je mehr Mitspieler teilnehmen, desto höher sind die Einnahmen für den guten Zweck. Der Nachteil: Die Gewinnchancen sinken für jene, die immer dabei sind, proportional zur Anzahl der zusätzlichen Teilnehmer.
Dass das nicht nur graue statistische Theorie ist, zeigte sich am Sonnabend: Else Morsczeck war zum ersten Mal dabei – und räumte ab. Als unangefochtene Turniergewinnerin kann sie sich in diesem Jahr das Einkaufen eines Weihnachtsbratens sparen.
Mit einer Tradition wird künftig jedoch gebrochen: Während alle 53 Skatturniere der CDU Schönhauser Allee bisher in der Bornholmer Hütte stattfanden, werden sich die Veranstalter
nun einen neuen Austragungsort suchen müssen – die Altberliner Gaststätte in der Bornholmer Straße steht ab dem kommenden Jahr des sonnabendvormittags nicht mehr zur Verfügung. Doch ein neues Turnier-Obdach soll schon in Aussicht sein. Irgendwo in der Nähe des Arnimplatzes.
Noch was?
Ja.
Genau 170 Euro sind an diesem Tag zusammengekommen. Mit dem Geld wird der Kauf neuer Küchengeräte für das “Café Treffpunkt” in der Kuglerstraße finanziert.
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