Wenn, na, sagen wir mal, jemand hundert Jahre alt wird, dann stehen nicht nur die Verwandten, sondern auch die institutionellen Gratulanten Schlange. Der Bürgermeister, die Nachbarn – und manchmal auch der Vermieter.
Packt es mal einer – zumal in Prenzlauer Berg! – über Jahrzehnte hinweg in ein und derselben Wohnung zu verbleiben, wäre das sicher auch ein Grund für Glückwünsche – in der Regel aber kümmert das keinen.
Anders am Donnerstag.
Da machten sich zwei Vertreter der GEWOBAG auf den Weg in die Ella-Kay-Straße 6, um einem alteingessenen Mieter zum 20. Jahrestages des Einzuges die Aufwartung zu
machen. Allerdings handelt es sich bei den Jubilaren nicht um Familie Meyer-Motzen aus dem dritten Stock, sondern um den Kindergarten „Räuberbande“, der seit genau zwei Jahrzehnten in dem Wohnhaus sein Domizil hat. Im Gepäck hatten die Gratulanten allerlei Spielzeug, das ihnen von den Kindern im Wortsinne aus den Händen gerissen wurde.
Auffällig war allerdings, dass es sich bei den GEWOBAG-Präsenten fast ausschließlich um kindgerechtes Bauwerkzeug handelt.
Wenn das man bloß keine versteckte Botschaft ist – etwa: Die Reparaturen im Haus könnt ihr ja nun künftig selbst erledigen…
NachmieterExpress
Apr 06. 2012
Altmieter sind wohl wirklich eine aussterbende Species in Berlin!