Seit heute Nachmittag gegen 15.45 Uhr ging bei vielen Berliner DSL-Kunden des Telekommunikationsanbieters Versatel nichts mehr. Wer daraufhin bei der Störungs-„Hotline“ des Unternehmens anrief, hatte keine erhellende Auskunft zu erwarten. Statt dessen wurde der Kunde hochmotpeinlich darüber befragt, was für ein Modem er nutze, ob ein Router in Betrieb sei, mit welchem Betriebssystem sein PC laufe… .
Gegen 17 Uhr wurde auf Nachfrage immerhin zur Auskunft gegeben, dass es irgendwo bei Versatel einen „Verteilerknotenausfall“ gegeben habe. Anschlüsse in Prenzlauer Berg seien davon aber nicht betroffen.
„Hotline“-Anrufer, die gegen 19.40 Uhr nachfragten, erfuhren dann von einer „Großraumstörung“. Ende des DSL-Ausfalls offen.
Weitere Anfragen traute sich die Prenzlberger Stimme nicht mehr zu stellen. Denn möglicherweise hätte es dann geheißen: Alle Rechner des Unternehmens sind derzeit außer Betrieb. Und noch einen „Hotline“-Kontakt später: Versatel? – Wattn dattn?
Im Ernst: Versatel ist eines der großen Unternehmen der Branche – die Informationspolitik des Konzerns erscheint aber schlimmer, als die jeder Hinterhofklitsche. Schon als es vor knapp einem Jahr zu einer Großhavarie im Telefon- und DSL-Bereich kam, war dem Unternehmen das Ausmaß des Crashs nur scheibchenweise aus der Nase zu ziehen. Erst waren angeblich nur einige Stadtteile betroffen, dann der gesamte Berliner Raum – später stellte sich heraus, dass sich die Havarie bis nach Sachsen ausgedehnt hatte.
Damals wie heute: Eine Störungs-Mitteilung auf dem frei zugänglichen Teil der Versatel-Website fehlte, die „Störungsstelle“ des Versatel-Callcenters schien über lange Zeit genauso ahnungslos gewesen zu sein, wie der verunsicherte Kunde.
Versatel bleibt also auch weiterhin ein Kommunikationsunternehmen mit gestörter Kundenkommunikation.
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