Am 25. August wird mit einem Fest die Beendigung der Sanierung der Oderberger Straße zwischen der Kastanienallee und der Schwedter Straße gefeiert. Zugleich soll der „Neue Hirschhof“ seiner Bestimmung als Spielplatz übergeben werden.
Die Arbeiten an der Oderberger Straße wurden 2010 begonnen – drei Jahre später, als ursprünglich vorgesehen. Grund dafür waren harsche Proteste von Anwohnern gegen die Umbauplanungen des Bezirksamtes.
Als Reaktion auf die aus der Sicht der Anrainer unzu-
reichenden Pläne bildete sich die „Bürgerinitiative
Oderberger Straße“ (BIOS), die eine weitgehende Bürger-
beteiligung für den Umbau des Straßenabschnittes erreichen konnte.
In einem fast drei Jahre andauernden Verfahren wurde der die Sanierung der Straße als ein gemeinsames Projekt von Verwaltung und Anwohnern entwickelt. Fast jedes Detail des Umbaus wurde dabei festgelegt.
Die Beteiligung der Anwohner endete aber nicht mit der Planung. Während der Bauausführung wurden die einzelnen Abläufe der BIOS angekündigt, mit deren Vertretern besprochen und versucht, Veränderungen im ursprünglich geplanten Ablauf im Konsens vorzunehmen.

Stadtrat Kirchner (Mitte) und Amtsleiter Lexen (links) beim Vor-Ort-Termin mit BIOS-Vertretern: Kampf um jeden Baum
Höchste Priorirät hatte bei den Anliegern der Erhalt des Straßengrüns: Bäume sollten möglichst nicht gefällt, die von den Anrainern im Laufe der Jahre errichteten Hochbeete erhalten oder durch mobile Pflanzkübel ersetzt werden. Für die Pflege der Pflanzen wurden „Patenschaftsverträge“ abgeschlossen.
Insgesamt 2,5 Millionen Euro wurden in die Erneuerung der Oderberger Straße investiert.
Neuer Hirschhof: Eigentlich als Ergänzung gedacht
Der „Neue Hirschhof“, der auf einem ehemaligen Gewerbegelände auf dem Grundstück Oderberger Straße 19
entstand, war eigentlich als Erweiterungsfläche des „alten“ Hirschhofes gedacht. Jenes legendären Hinterhofparks zwischen Oderberger und Eberswalder Straße, das sich die Ostberliner Anwohner in den 80er Jahren selbst geschaffen hatten und der nach nun einem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg Besitzern der dort entstandenen Eigentumswohnungen zugesprochen wurde. Zwar läuft noch ein weiteres Verfahren, bei dem es laut Stadtentwicklungsstadrat Jens-Holger Kirchner darum geht, ob jene grüne Oase „vor 1990 tatsächlich als Grünfläche genutzt wurde – und nicht, wie im ersten Verfahren, ob er als Grünfläche ‚gewidmet‘ war“ – da aber die Zeit bis zu einem rechtskräftigen
Begonnen wurden die Arbeiten am Neuen Hirschhof Ende August 2011, die Kosten lagen bei 670.000 Euro.
Entscheid nicht absehbar ist, hat der Bezirk nun auch jene Mittel mit in die Gestaltung des neuen Platzes einfließen lassen, die eigentlich für Sanierungsarbeiten des „alten“ Hofes vorgesehen waren.
Der Zaun zum angrenzenden historischen Hirschhof-Gelände hat zwar ein Tor – aber das wird wohl bis auf weiteres verschlossen bleiben.
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Niemandsland
Name (erforderlich)
Juli 24. 2012
Ich hoffe da denkt jemand an die „Hunde verboten“-Schilder.
Wenn der Hirschhof genauso zugeschissen wird, wie die Oderberger Straße, dann Prost Mahlzeit.