Sie waren die Stärkeren, sie waren die besseren.
Eindeutig.
Fast die gesamte Spielzeit über belagerten die Hong Kong Stars die Hälfte von Latte Maximato. Immer wieder tauchten sie vor deren Tor auf – allein, der Ball wollte nicht hinein. Am Spielfeldrand wanden sich die Teamkameraden wie unter körperlichen Schmerzen. Stille, zurückhaltende Chinesen stießen wilde deutsche Flüche aus.
Es half nichts.
Das Spiel endete Unentschieden 0:0
Im folgenden Siebenmeter-Schießen dann wieder nur ein Gleichstand: 3:3. Nun ging es im KO-System weiter: Der jeweils nächste Schuss konnte der entscheidende sein.
Da passierte es: Der Schütze der Hong Kong Stars setzte den Ball nicht platziert genug ab, der „Latte“-Keeper hob die Hände und konnte die Kugel ablenken.
Aus, vorbei. Die „Stars“ mussten ohne Pokal den Heimweg antreten. Die Trophäe blieb in Berlin.
Sie heißen “Abseits Weißensee”, “Prenzlberger Platzpatronen” oder eben “Latte Maximato”. Die Spieler der Mannschaften mit den einprägsamen Namen kennen sich aus der Firma, von der Uni her oder haben dieselbe Stammkneipe. Sie sind nirgendwo im regulären Spielbetrieb des Deutschen Fußballbundes zugange, spielen nur so aus Spaß an der Freude, bei Freizeitturnieren oder bei der “Bunten Liga”.
Für diese Fußballfreunde richtet der SV Empor seit 2008 den “Prenzlberger Kiez-Cup”, das Fußballturnier für Freizeit-, Firmen- und Kneipenteams aus.
Die diesjährige fünfte Ausgabe des Cups hieß zwar wegen des neuen Sponsors nun “Pateo-Kiezcup” – ansonsten aber galten
dieselben Regeln wie zuvor: Mitmachen durfte jeder, der nicht im regulären Ligabetrieb kickt; gespielt wurde jeweils 15 Minuten auf dem Kleinfeld.
Zwölf Freizeit-Teams waren diesmal dabei, die meisten kamen aus Berlin. Doch auch eine Babelsberger Mannschaft machte mit. Die weiteste Anreise hatten die Hong Kong Stars, die – der Name verrät es bereits – aus Düsseldorf herüberkamen.
Die Bilder vom Turnier kann man sich als Dia-(“Slide”)Show ansehen, wenn man auf PicLensklickt.