Stille Straße: Chronologie einer Beschlussempfehlung

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Wie sie da so im „Osswald“ in der Raumerstraße saßen, wirkten sie alle ein wenig übernächtigt, aber glücklich. Denn als es am Donnerstagvormittag von der naheliegenden Eliaskirche her Zehn schlug, war das Werk vollbracht.
Die Emissäre der Pankower Bündnisgrünen und jene der SPD hatten es geschafft, ihre Wünsche, Ziele und Vorstellungen in einen gemeinsamen Antrag zu gießen, der dann am späten Nachmittag mit rot-grüner Mehrheit durch den Finanzausschuss gebracht werden sollte.

Der Weg dahin war nicht leicht, schließlich musste scheinbar Unvereinbares zusammengebracht und schier Unlösbares aufgelöst werden.

Als da wären:

1. Die in der Sache äußerst unglücklich agierende Sozialstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz musste aus der Schusslinie der Medien genommen werden. Schließlich setzen die meisten Journalisten bei ihren Berichten über die Stille Straße nicht nur die Amtsbezeichnung, sondern auch die Parteizugehörigkeit hinter den Namen der Sozialstadträtin. Schlecht für’s Image der SPD – zumal der Bundestagswahlkampf 2013 bereits seine ersten zarten Regungen spüren lässt.

2. Den Ansehensgewinn, den die Partei DIE LINKE mit der aktiven Unterstützung der Hausbesetzer erlangt hat, galt es zu begrenzen und möglichst zurückzufahren.

3. Es war der Eindruck zu erwecken, man wäre an einer Lösung im Sinne der Seniorinnen und Senioren interessiert

und

4. die Hürden mussten so hoch gelegt werden, dass eine solche Lösung, die ja doch nur den Linken zugerechnet werden würde, eher unwahrscheinlich bliebe.

 

I. Krisensitzung beim Chinesen
 

Die Besetzung dauerte bereits einen Monat lang. Fast täglich klopften bei der Sozialdemokratin Lioba Z.-K. Medienvertreter aus buchstäblich aller Welt an die Tür – und die Berichte, die zwischen Tokio, Toronto und Templin erschienen, waren immer nach dem gleichen Muster gestrickt: Betagte Hausbesetzer = mutig, sympathisch und klug – sozialdemokratische Bezirksstadträtin = kaltherzig, unsympathisch und doof.

So trafen sich am 31. Juli die SPD-Abteilungs (Ortsvereins)- Vorstände von Niederschönhausen und Pankow-Mitte, um über Abhilfe nachzusinnen. Da saßen sie nun im China-Restaurant „Hua Li Du“ in der Dietzgenstraße und stellten sehr schnell fest: Verfahrene Kiste.
Eigentlich, so befand Pankow-Mitte-Vorsitzender Torsten Schneider sinngemäß, wäre man langsam an dem Punkt angelangt, an dem man nur noch zurückrudern könne. Ginge aber nicht.

Wohin sollten die Sozialdemokraten auch noch rudern können?

Die Zurücknahme des Schließungsbeschlusses käme dem Eingeständnis einer Totalniederlage gleich. Und auch der Rückzug auf einen Kompromiss war verbaut: Die Position, mittels eines formalen Interessenbekundungsverfahrens einen freien Träger zu suchen, und so den Bezirk zwar von den Kosten zu befreien, die Begegnungsstätte aber dennoch zu erhalten, hatten bereits die Linken besetzt – ein entsprechender Antrag der Pankower Linksfraktion wurde Ende Juni von SPD und Grünen bis zur Unkenntlichkeit kastriert.
Da konnte man ja hinterher schwerlich sagen, wir machen’s jetzt doch.

Genosse S. hat eine Idee

Auch eine Idee des Niederschönhausener Vorsitzenden Alex Lubawinski musste wieder in die Schublade zurück.
Lubawinski hatte vorgeschlagen, einen leerstehenden Seitenflügel des Stadtteilzentrums in der Schönholzer Straße für die Senioren herrichten zu lassen: Dann könnte die Stille Straße verkauft und dem Wunsch der Senioren nach Erhalt ihrer Gemeinschaft dennoch Rechnung getragen werden.
Diese Variante der Problemlösung besaß durchaus Charme, hatte aber mindestens einen Schwachpunkt: Auch hier müsste erst einmal umgebaut werden.

Torsten Schneider, der auch Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD im Abgeordnetenhaus ist und für seine Fraktion dort im Hauptausschuss sitzt, hatte noch eine andere Idee: Man könnte das Grundstück ja aus dem Fachvermögen der sozialdemokratischen Sozialstadträtin herauslösen und es in das Finanzvermögen des Bezirkes überführen. Dann hätte die Stadträtin Christine Keil von der Linkspartei den Brocken am Hals.

Zu einer Lösung kam man an diesem Abend nicht mehr. Man vereinbarte, das Thema auf die Agenda der nächsten Kreisvorstandsklausur zu setzen.

Verfahrene Kiste eben.

 

II. Genosse Trend, ein verärgerter Bürgermeister – und immer noch keine Lösung
 

Am Sonnabend, dem 4. August traf sich der Pankower SPD-Kreisvorstand zu einer schon seit längerem geplanten Klausur in der GLS-Schule in der Kastanienallee. Das Programm war vollgepackt mit Vorträgen und Diskussionsrunden.

So trat an jenem Tage auch ein Wahlforscher auf, der dem Kreisvorstand klarmachen musste, dass sich der Genosse Trend zumindest in Prenzlauer Berg mehr und mehr gegen die Sozialdemokraten wendet: Der vormalige Arbeiterbezirk werde zunehmend von Grün und Piraten-Orange erobert. Doch es sei ja noch nicht alles verloren, denn richtig Stimmen holen könnten die Sozis immernoch im Norden des Großbezirkes – also zwischen Buch und Niederschönhausen.

Niederschönhausen!

Dort, wo sich das umkämpfteste Rentnerdomizil der Nordhalbkugel befindet.

Die Stille Straße wurde erst kurzfristig in das Klausurprogramm aufgenommen.
Den sorgenvollen Gesichtern der Anwesenden war anzusehen, was sie über die Sache dachten: Verfahrene Kiste.
Und: Wie kommen wir da wieder raus?

Im Laufe der Diskussion kristallisierte sich folgende Lösungsmöglichkeit heraus: Ein Moratorium zum Erhalt des Status quo für die Besetzer – um die Angelegenheit nicht weiter hochzukochen. Und in der Zwischenzeit sollte mit einem Interessenbekundungsverfahren ein freier Träger für die Einrichtung gesucht werden.

Das fanden nicht alle so toll.

Unzufrieden mit dem Stellvertreter

Einer war sogar grundsätzlich verärgert – und das war Bezirksbürgermeister Matthias Köhne.
Der war zur Zeit der Besetzung der Seniorenfreizeitstätte gerade in den Ferien und ließ nun einen gewissen Unmut über das Handeln seines grünen Bürgermeisterstellvertreters Jens-Holger Kirchner erkennen.
Oder richtiger: Über dessen Unterlassung.
Er, Köhne, wäre mit dem „Hausfriedensbruch“ anders umgegangen.
Die Anwesenden hatten verstanden.

Über das, was folgte, variieren die Darstellungen der Augenzeugen ein wenig.

So soll der Pankower SPD-Chef Alexander Götz nach des Bürgermeisters offenherzigen Bekenntnis wohl – sinngemäß – nachgefragt haben, ob der Genosse K. noch alle Bretter im Regal habe. Um danach zu versuchen, ihm die Folgen, die eine Räumung nicht zuletzt auch für die SPD gehabt hätte, vor Augen zu führen.
Einig sind sich die Berichtenden allerdings darüber, dass sich der Pankower Bezirksamtschef den Argumenten seines Parteivorsitzenden nicht in jeder Hinsicht aufgeschlossen zeigte.

Tage später kommentierte ein Klausurteilnehmer den Vorgang mit den Worten: „Rücktrittsgesuche kann aber auch dezenter stellen.“

Beschlossen wurde an diesem Tage nichts mehr. Verfahrene Kiste eben.

 

III. Die Sache muss vom (sozialdemokratischen) Tisch!
 

Am Montag, dem 6. August traf sich um 18 Uhr die BVV-Fraktion der SPD in ihren Räumen in der Fröbelstraße.
Der nicht mehr der BVV-Fraktion zugehörige Pankower SPD-Chef war auch zugegen, musste aber wegen einer dringenden Familienangelegenheit die Versammlung alsbald wieder verlassen. Während der Sitzung wurde auch des Bürgermeisters Ärgernis angesprochen – es soll Fraktionsmitglieder gegeben haben, die sich das Lachen nur schwer verkneifen konnten. Der Betroffene selbst gehörte dem Vernehmen nach nicht dazu.

Ansonsten: Verfahrene Kiste.

Mit einem den formalen Mindestanforderungen genügenden Interessenbekundungsverfahren zur Suche eines freien Trägers mochte sich die Fraktion nicht anfreunden. Erstens würde man ja damit den zuvor selbst verstümmelten Antrag der Linken zu neuen, nun sogar sozialdemokretischen Ehren verhelfen – zweitens: Dauert alles viel zu lange. Die Sache muss vom Tisch.
Vom sozialdemokratischen Tisch.
Und zwar schleunigst.

Wie wäre es also, statt eines Interessenbekundungsverfahrens eine bloße Abfrage bei möglichen Kandidaten zu veranstalten?
Mit möglichst kurzen Fristen.

Nicht, dass da etwa jemand ausreichend Zeit bekäme, nachzurechnen und vielleicht sogar noch eine Finanzierung zustande brächte.

Das Konzept nimmt Formen an

Dem vorzubeugen, dazu würde auch der Bürgermeister beitragen können. In einer zwei Tage später versandten Antwort auf eine Kleine Anfrage würde er dem Bezirkverordneten Matthias Zarbock (Linksfraktion) mitteilen:

„Eine Fortsetzung der bisherigen Nutzung ist nur mit der Umsetzung einer gültigen Baugenehmigung möglich. Für das bestehende Gebäude gibt es keine bauaufsichtliche Genehmigung für die derzeitige Nutzung. Eine weitere Nutzung kann eine bauaufsichtliche Sperrung zur Folge haben.
Für das Erreichen einer Genehmigung der bestehenden Nutzung ist ein Bauantrag mit
Antrag auf Nutzungsänderung incl. des Nachweises für die Erfüllung aller aktuellen
Vorschriften (Brandschutz, Energieeinsparverordnung, komplette Barrierefreiheit, Konstruktion), zu stellen.“

Im Klartext heißt das: Selbst wenn es einen freien Träger gäbe, der in Hopplahopp die Freizeitstätte in Eigenregie übernehmen würde – er würde sie gar nicht öffnen dürfen.
Und bis der Umbau – begonnen von der Planung über die Genehmigungen bis hin zur Bauausführung – fertiggestellt sein würde, könnten Jahre ins Land gehen.

Auch die Torsten-Schneider-Idee kam zu neuen Ehren: Abgabe des Grundstückes an das Ressort Facility Management der Linkspartei-Stadträtin Christine Keil.

Endgültig beschlossen wurde aber noch nichts.

Es war halt eine verfahrene Kiste.

Außerdem müsste man sich erst noch mit dem bündnisgrünen Zählgemeinschaftspartner kurzschließen.
Dessen Fraktion tagte eine Stunde später und eine Etage höher.

 

IV. Verkaufsprozente, ein militanter Kern und kein Barockschloss
 

Der frisch aus dem Urlaub heimgekehrte Stadtrat Jens-Holger Kirchner witzelte ein wenig über „Prominente und Halbprominente“, die öffentlich ihre Sympathie für die Besetzer zum Ausdruck brachten.
Ob er die Sympathiebekunder Hans Christian Ströbele und Jürgen Trittin zu den Halb-Promis zählte, blieb unklar.

Fraktionschef Cornelius Bechtler schien sichtlich erregt darüber, dass es Angebote von freien Trägern geben soll.

Eine Falle! Und in die dürfe man auf gar keinen Fall tappen!

Also: Kurzer Prozess. Kein Interessenbekundungsverfahren. Kurze Abfrage – und basta!

Ein Mitglied der Pankower der Seniorenvertretung erklärte, dass die Rentner aus der Stille Straße mehrheitlich brave Bürger seien. Unruhe stifte nur ein „militanter Kern“. Die meisten der Alten hätten die Ausweichangebote bereits akzeptiert, aber ein militanter Kern… .“

In sieben Sätzen neun Mal „militanter Kern“.

Trotzdem forderte niemand aus der Fraktion einen sofortigen GSG9-Einsatz. Was beim Beobachter eine beklemmende Frage aufkommen ließ: Wird die Seniorenvertretung von den Grünen nicht für voll genommen?

Schadensersatz für entgangenen Verkaufserlös?

Verwirrenderweise erwog Fraktionsmitglied Torsten Wischnewski-Ruschin plötzlich eine ernsthafte Prüfung von Angeboten mittels eines sonst auch üblichen Interessenbekundungsverfahrens. Das Gesicht von Fraktionschef Cornelius Bechtler nahm eine leicht ins Dunkelrot tendierende Färbung an.
Was seiner nunmehr vorgebrachten Forderung, von übernahmewilligen freien Trägern Ersatz für den entgangenen Verkaufserlös des Grundstückes zu verlangen, den passenden optischen Rahmen verlieh.

Nun tauchte auch hier die Frage auf, warum das Objekt nicht längst bei der Linkspartei-Stadträtin Christine Keil abgeladen wurde.
Jens-Holger Kirchner wusste Antwort: Wenn eine Immobilie direkt aus dem Fachvermögen an den Liegenschaftsfonds übergeben werde, bekäme der Bezirk ein paar Prozent mehr vom Verkaufspreis gutgeschrieben.

Fraktionsvorsitzende Daniela Billig verzichtete überraschenderweise auf eine erneute Beurteilung des Baustils des Gebäudes in der Stille Straße 10.

Schade eigentlich.

Denn nachdem sie das 1929 erbaute Haus schon mal zu einer „Jugendstilvilla“ adelte, hätte man eigentlich eine Steigerung erwarten können.
„Barockschloss“ zum Beispiel wäre ganz nett gewesen.

Ein Beschluss über das weitere Vorgehen bei dieser verfahrenen Kiste wurde nicht gefasst.

 

V. Kurze Zeit später…
 

…konnte man Rote und Grüne im „Osswald“ bei einer intensiven Diskussion beobachten.

 

 

Anmerkung: Dem einen oder anderen Leser wird die Darstellung der Abläufe etwas pointiert erscheinen.
Die hier aufgeführten Fakten sind jedoch durch zahlreiche Augen- und Ohrenzeugen verbürgt.

 

 

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17 Kommentare zu “Stille Straße: Chronologie einer Beschlussempfehlung”

  1. Gabriel

    Aug 12. 2012

    Netter kleiner Hetzartikel. Ein Hoch auf den sachlichen und investigativen Journalismus. Ein neuer Tiefstand ist erreicht.

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  2. Max Well via Facebook

    Aug 12. 2012

    Bei diesem genzen Parteiengedruckse muss ich erbrechen.

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  3. tom

    Aug 13. 2012

    Ja genau, Sozialdemokraten und Grüne, das sind alles schlechte Menschen! Zum Glück hat das die PS endlich mal enthüllt.

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  4. Sandra

    Aug 13. 2012

    @Gabriel&tom, der Tiefstand ist nicht in ODKs Artikel erreicht, sondern in diesem unerträglichen politischen Handeln der Sozialdemokraten und Grünen. Ein weiteres Beispiel, das es den Damen und Herren Kommunalpolitikern nicht um Inhalte und Lösung geht.

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    • Slavo

      Aug 13. 2012

      Natürlich! Kommunalpolitiker wollen sich alle nur Ihre fetten Gehälter abholen und riesige Schmiergelder von der Immobilienwirtschaft einstecken! Überhaupt, Kommunalpolitiker sind die allerschlimmsten, die machen das nicht mal als Beruf aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, sondern freiwillig und ehrenamtlich um die Bevölkerung zu quälen.

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  5. … bisschen viel Häme gelöffelt, der Autor 😉 … aber wie gehts denn nun weiter?

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  6. Manfred

    Aug 13. 2012

    Hintersinnig & originell! Die linken Alt-Pankower Senioren dürfen nun mit der linken Stadträtin über das Ende der Besetzung verhandeln. Kein Wunder wenn ODK nun wutschnaubt!

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  7. Andreas

    Aug 14. 2012

    vorsicht, vorsicht liebe kommentatoren! hier wird viel in ihren kommentaren vermengt und scheinbar gern durch die rosa-rote brille geschaut. ist ja auch einfacher, als sich mit den dingen mal ernsthaft und sachlich auseinander zu setzen.
    das große dilemma, was der artikel hier sehr gut aufzeigt, ist doch mittlerweile, dass es in UNSEREM bezirk keine sachbezogene kommunalpolitik mehr gibt. gerade weil kommunalpolitiker ehrenamtler sind, erwarte ich gerade auf dieser ebene, dass parteigedöns außen vor bleibt und sich gemeinsam lösungsorientiert an die aufgabenerledigung gemacht wird.

    EXKURS (keine neiddebatte!): aufwandsentschädigung unserer kommunalpolitiker in berlin, diese liegt sehr über dem, was andere ehrenamtler bekommen: fraktionsmitglied = 320 euro; fraktionsvorsitzende/r = 800 euro; bvv-vorsteher/in = 1.280 euro; stellv. vorsteher/in = 560 euro + fahrtkostenersatz + sitzungsgelder; da kommt ein kleines nettes monatliches sümmchen zusammen!

    es ist und bleibt, und hier ist das thema stille straße ein gutes beispiel, zum kotzen, dass scheinbar nur noch quacksalber und möchtegerne in der bvv sitzen und meinen dort weltpolitik betreiben zu können. eine verankerung im bezirksleben ist so gut wie kaum oder gar nicht vorhanden. darüber hinaus sind die meisten nicht einmal mehr mit der geschichte und der entwicklung unseres bezirkes vertraut. das ist das ärgerliche an der gesamten geschichte.

    es gab zeiten, da haben sich bei vielen streitthemen alle verantwortlichen zu rund-tisch-gesprächen zusammen gefunden. es wurde gemeinsam – zwischen nutzern und bezirkspolitikern – diskutiert und ideen entwickelt. davon ist nichts mehr zu spüren. die schwaben-fraktion, bündnis90/grüne, will uns berlinern jetzt erklären, wie wir zu leben haben und die machtgeile spd hat nur angst um posten und pöstchen. und die meisten zugezogenen süddeutschen, die unseren bezirk überschwemmen, glauben immer noch an den kalten krieg und bekommen pickel, wenn sie das wort linkspartei aussprechen. naja, und über die blockflöten-cdu wird lieber gleich ganz geschwiegen.

    armes deutschland, armer bezirk… kommunalpolitik ist scheinbar keine sachpolitik mehr… deswegen entfernt sich der mensch von der politik auch immer mehr, oder wer interessiert sich noch ernsthaft dafür, was in der fröbelstr. 17, haus 7 besprochen wird? (ja, da tagt unser bezirksparlament!)
    bevor also alles in eine mustopf gegossen wird, sollte sich auch einige der hiesigen kommentatoren mal an die eigene nasen fassen, was für schwachfug hier rein geschrieben wird. ich fordere ein zurück auf los und möchte, dass alle 55 bezirksverordneten plus das gesamte bezirksamt ihr beschissenen parteibücher mal für einen augenblick vergessen und sich für rd. 300.000 menschen interessieren und gemeinsam engagieren. und da gäbe es immer noch genügend diskussions- und gesprächsstoff.

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    • tom

      Aug 14. 2012

      Interessant wie man selber Sachlichkeit einfordern kann und gleichzeitig so einen unsachlichen Blödsinn schreibt. „schwaben-fraktion“? „zugezogenen süddeutschen, die unseren bezirk überschwemmen“? „machtgeile spd hat nur angst um posten und pöstchen“? „blockflöten-cdu“? – Wenn das der sachliche Umgangston ist in dem diskutiert werden soll, na dann Prosit. Immer schön zuerst an die eigene Nase fassen, bevor man mit dem Finger auf andere zeigt!

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      • Andreas

        Aug 14. 2012

        lieber tom… ja getroffene hunde bellen am lautesten. die mehrzahl der mitglieder der grünen-fraktion haben ihre wurzeln weder in berlin noch in diesem bezirk. und nun strengen sie sich an, hier politik zu machen und mensch und leuten zu erklären, was wie zu funktionieren hat und wie wir leben sollen. (soviel gutmenschentum auf einmal)

        die spd würde nicht zu dem hütchentrick greifen, die verantwortung für die immobilie zu verschieben, wenn es nicht vorrangig um die angst ginge bei zukünftigen wahlen zu verlieren und damit an macht und an posten. es ist nicht schön zu beobachten, was die sozis bereit sind zu unternehmen, nur um das eigene hemd ins trockene zu bekommen. wie lange ist denn die abteilung soziales in verantwortung der spd? und plötzlich (von heute auf morgen) muß solch ein verwaltungsakt angewandt werden, warum war das vor 10 jahren nicht schon wichtig? (mich ekelt das an)

        die bevölkerungsentwicklung in unserem bezirk und die gentrifizierung sind nicht von der hand zu weisen. doch ehe wahrscheinlich viele unserer neuen berliner mit einem vertreter der linkspartei reden würden, friert eher die hölle zu. (seien sie doch ehrlich zu sich selbst)

        na und wo haben sie zu dem thema stille straße in den letzten wochen mal vernommen, dass sich mit den christdemokraten auch mal ins benehmen gesetzt wird. die will wahrscheinlich lieber gleich keiner am tisch haben, da sie ja politisch in unserem bezirk an wählerbedeutung verlieren – auch eine gute taktik. gleich ausgrenzen….

        es mag ihnen wie blödsinn rüber kommen – beschreibt aber leider tatsachen. konflikte und finanzierungsprobleme bei bezirklichen einrichtungen gab es in den letzten 20 jahren in unserem bezirk immer wieder. aber solch ein theater, wie es derzeit von einigen bezirksverordneten dargeboten wird und scheinbar von einigen kommentaren hier auch für toll geheißen wird, habe ich noch nicht erlebt. das ist peinlich und das beschreibt dieser artikel auch noch in epischer breite…

        schämen sollten sich die möchte-gern-kommunalpolitiker für solch einen affen-zirkus. und ärgerlich nur, dass es scheinbar auch noch viele menschen gibt, die diesen zirkus toll finden und verteidigen (siehe einige kommentare hier)… jeder der sich ein stück für politik interessiert, sollte so ein verhalten gerade auf der niedrigsten ebene der politik verurteilen… hier muss es um sachpolitik gehen, die alle an einen tisch bringt!

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        • tom

          Aug 14. 2012

          Man kann das natürlich so darstellen, dass alle nur ihren eigenen Vorteil im Blick haben und überhaupt nicht an die Bevölkerung denken. Außer die LINKE natürlich, die aufopferungsvoll nur das Beste will.

          Man kann natürlich auch sagen, dass alle anderen Parteien das Wohl Aller im Bezirk im Blick haben und nicht nur die Partiellinteressen der eigenen Wählergruppe. Und dass ausgerechnet die LINKE auf eine ziemlich unmögliche Art den Wahlkampf für die Bundestagswahl 2013 eingeläutet hat.

          Aber dann müsste man natürlich mal seine eigenen Vorurteile über Bord werfen.

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          • Andreas

            Aug 15. 2012

            tja und wieder thema verfehlt lieber tom… ich habe es ja schon in meinem ersten kommentar geschrieben und genau das bestätigen sie jetzt wieder… denken sie nur schön weiter in ihrem schubladensystem… böse menschen und gute menschen… ist ja auch einfacher… und immer schön gegen die linke hetzen… ist ja auch alles so einfach… leider ist das leben kein ponyhof und besteht auch nicht nur aus schwarz und weiß

            schauen sie sich die zusammenhänge an… analysieren sie in ruhe den gesamten werdegang zur stillen straße… sie werden schnell feststellen, wann und wo politisches versagen begann und damit auch der polemisierende wahlkampf eröffnet wurde und durch ausgrenzung nur verstärkt wurde… das sind keine vorurteile, das sind tatsachen, die sich an diesem fall sehr gut belegen lassen… das kind ist schon viel früher in den brunnen, weil zwei meinten es alleine am besten zu können und lieber alle anderen (auch die nutzer) wie kleine dumme kinder vor tür stehen ließen… jetzt werden wunden geleckt und krampfhafte dinge unternommen, die die sache nur schlimmer machen… ein totales versagen aller politischen akteure im bezirk! sie haben es nicht verstanden, sich dem problem gemeinsam zu nähern… sondern jedem war sein eigenes hemd näher und nun ist der salat perfekt…. gratulation zu soviel unfähigkeit auf gesamter linie! da scheinen mir eher 55 toastbrote in der bvv + 5 alte schrippen im bezirksamt zu sitzen, als kommunal-interessierte menschen.

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  8. tom

    Aug 15. 2012

    Tja lieber Andreas … das ist wohl eher eine Meinungssache. Aber schön, dass Sie mir die Welt erklären wollen!

    Leider werden Argumente nicht allein davon richtig, dass man ihre Sachlichkeit ununterbrochen behauptet, man sollte diese auch belegen (was im Übrigen auch für den obigen Artikel gilt).

    Ich finde auch recht witzig, dass Sie mir eine gut-böse, schwaz-weiß Denkweise unterstellen, die Sie selber die ganze Zeit in Ihren Kommentaren demonstrieren.

    Außerdem unterstelle ich für meinen Teil den Menschen, egal ob Politiker oder Bademeister, erst mal nichts Böses, geschweige denn, dass ich andere Leute beleidigen muss, nur weil ich es online in irgendein Portal schreibe statt es ihnen persönlich ins Gesicht zu sagen.

    Ich denke eine weitere Diskussion ist auf dieser Basis auch überflüssig.

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    • Andreas

      Aug 15. 2012

      der obige artikel ist für mein dafürhalten klar belegt und keine erfundene geschichte des autors… böses wurde hier auch nie unterstellt… lediglich unfähigkeit im handeln und einige kommentatoren scheinen ja auch noch wunderbar darauf reinzufallen… ich sage ihnen meine meinung auch gern ins gesicht, nur weiß ich leider nicht, wie und wo ich sie treffen kann… belege habe ich in ihren kommentaren bisher nicht gefunden… leider nur polemisierende antworten… ich versuche hier nur etwas sachlichkeit rein zu bringen und daran zu erinnern, dass die medaille immer zwei seiten hat… das scheinen sie leider zu vergessen… trauen sie sich, die medaille mal umzudrehen… zur stillen straße kann man hier vieles in ruhe nachlesen und sich eine eigene chronologie erstellen…. viel spaß dabei

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  9. silver price

    Sep 02. 2012

    Ein Bewerbungsformular ist bei der Integrationsbeauftragten des Bezirksamts Pankow unter der E-Mail karin.wuesten@ba- pankow.verwalt-berlin.de erhältlich. Alle Bewerbungen für den Beirat können bis zum 27. Januar 2012 unter dieser E-Mail-Adresse oder folgender Anschrift eingereicht werden: Bezirksamt Pankow, Integrationsbeauftragte, Breite Straße 24a-26, 13187 Berlin. Bewerbungen für den Integrationsausschuss können ebenfalls bis zum 27. Januar 2012 an die Fraktionen der BVV eingereicht werden. Das sind: SPD (Mail-Kontakt: spd-fraktion-pankow@berlin.de , Bündnis 90/Die Grünen (Mail-Kontakt: fraktion@gruene- pankow.de), Die Linke (Mail-Kontakt: kontakt@linksfraktion- pankow.de), CDU (Mail-Kontakt: info@fraktion-cdupankow.de) und die Piraten (piratenfraktion-bvv-pankow@arcor.de). Die Mail-Adressen sind auch der Webseite der BVV unter http://www.berlin.de/ba-pankow/bvv-online und den Webseiten der Pankower Parteien zu entnehmen.

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