„Versöhnen statt spalten“ war ja auch mal so ein Slogan.
Nachdem die Murkelbühne in ihrem Stück „LETZTER VORHANG – Ein Kabarettungsversuch“ das…öhem… „antischwäbische“ Werk „Und sie schämen sich nicht“ – erstpubliziert und wahrscheinlich auch erdacht von einem Prenzlauer Berger Nachrichtenerfinder – so genialisch vergackeierte, leistete die Truppe um Matthias Kubusch beim „Kulturbrunch 7“ nun kulinarische Abbitte: Ein opulentes „Schwabenbuffet“ sollte Mägen und Gemüter milde stimmen.
Der Versuch darf als gelungen gelten .
Mit der Musikschule Pankow musste sich die Murkelbühne nicht versöhnen, schließlich lebte man im Eliashof mehrere Jahre in guter Nachbarschaft zusammen und machte auch sonst einiges gemeinsam.
Nun jährt sich der Tag der Namensgebung der Schulen der einstigen Bezirke Prenzlauer Berg, Pankow und Weißensee zur „Großpankower“ Musikschule „Béla Bartók“ zum fünften Mal, und der Prenzlauer Berger Teil der Schule begeht gar seinen 65. Geburtstag.
Also gaben Schülerinnen und Schüler der Einrichtung eine kleine (es war ja noch vor der Mittagszeit) Matinee.
Dann wurde ein Klavier herangeschoben, das aber nicht zur Begleitung einer Violinen- oder Gesangsdarbietung benötigt wurde, sondern für die musikalischen Zwischenspiele einer kleinen Lesung.
Antje und Martin Schneider, beide sind – mal als Zuschauer, mal als Mitwirkende – ständige Gäste der Kultubrunches, hatten überraschende eheliche Weisheiten zu verkünden. Etwa, dass es durchaus möglich ist, dass ein Paar in völliger Harmonie, im Gleichklang der Gefühle und des Denkens zusammen leben kann.
Und das, obwohl es verheiratet ist.
Allerdings funktioniert das nur unter einer ganz bestimmten Voraussetzung…
Vor der Ehe kommt bekanntlich die Hochzeit – und da wird stets reichlich getafelt. Also brauten Sandy Schwermer und Lucio Nardi gemeinsam eine Hochzeitssuppe aus Glück, Vertrauen, Treue und allerei weitere Zutaten zusammen.
Danach wechselte Sandy Schwermer dem Partner – anstelle eine Mannes aus Fleisch und Blut hielt sie nun mit einer fast lebensgroßen Puppe Zwiesprache… – nein, ER hielt einen ebenso tiefgründigen, wie verwirrenden Monolog über Lüge und Wahrheit.
Zum Schluss wurde der Dokumentarfilm „Perm 36 – Der letzte Gulag“ aufgeführt. Robert von Wroblewsky hatte seine Mutter, die Sängerin Pascal von Wroblewsky, mit der Kamera zum „Pilorama“-Festival in die Nähe der russischen Stadt Perm begleitet.
Das Festival findet jedes Jahr am ehemaligen Straflager Perm 36 statt. „Perm 36“ ist heute das einzige Gulag-Museum Russlands.
Pascal von Wroblewsky wird übrigens beim nächsten Kulturbrunch am 25. November mit dabei sein. Zusammen mit der Schauspielerin Franziska Troegner. Beide werden Ausschnitte aus dem weihnachtlichen Programm „Grünkohl, Gänse und Geschenke“ auf die Bühne bringen, das eine Woche später im Berliner Schlosspark-Theater Premiere haben wird.
Sohn Robert wird dann einen Film über das Theaterprojekt „Schwarzwurzel“ im thüringischen Steinach zeigen. Die diesjährigen Leiter des Projektes waren übrigens Sandy Schwermer und Mattias Kubusch. Ein weiterer Schwarzwurzel-Akteur heißt Lucio Nardi.
Was zeigt: Irgendwie hängt alles mit jedem zusammen. Und umgekehrt.



















