Kunst in der Schweinehalle

Viel steht nicht mehr von dem einst riesigen Zentral-Viehhof, der sich von der Frankurter bis zur Landsberger Allee erstreckte: Ein paar Hallengerippe auf Höhe des S-Bahnhofs Storkower Straße – die Rinder- und die Hammmelauktionshalle. Und dann sind da noch drei sehr ruinös erscheinende Gebäude am südwestlichen Ende der Brücke am Bahnhof Landsberger Allee – ehemals als Auktionshallen fürs Borstenvieh errichtet, mittlerweile zwar unter Denkmalschutz stehend, bisher dennoch dem Verfall preisgegeben. Das soll sich nun ändern: Das benachbarte Hotel – Eigentümer der Immobilie – will auf dem Areal ein Kongresszentrum errichten, mit den dann ausgebauten Hallen als attraktiven Mittelpunkt. Bevor der Umbau beginnt, wurde am Wochenende eine der drei Hallen noch einmal für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nicht einfach so – sondern als Herberge einer Gemeinschaftsausstellung von elf in Berlin lebenden jungen Künstlern.

Mag man über „pig ment“, den angestrengt-originellen Titel der Schau noch hinwegsehen, so stellen sich beim Lesen des Pressetextes augenblicklich Gänsehaut, Haarausfall und Pickelschnellwuchs ein: „Die Arbeiten treten auf verschiedene Arten mit der Halle in Interaktion. So werden Elemente des Raums inszeniert, Verände-
rungsprozesse werden initiiert oder dokumentiert. Ergeb-
nis ist ein vielschichtiger Dialog zwischen Raum und Kunstwerken, die zum Teil ortsspezifisch entstehen, oder ihm als Fremdkörper begegnen.

Dass Nadya Dittmar, Keiko Kimoto, Kengo Kito, Mareike Lee, Felix Meyer, Jan Molzberger, Sabrina Muller, Ga-
briel Rossell-Santillán
, Sarah Schönfeld, Kei Takemura und Jakob Zoche solch pseudointellektuelles Geschwurbel überhaupt nicht nötig haben, wird beim Betrachten der Ausstellung schnell klar. Die Fotos von Dirk Grabowski vermitteln einen Eindruck von der Exposition, die nur bis zum 31. Oktober geöffnet ist (Finissage: 31.10., 16-19 Uhr) und deren Besuch unbedingt empfohlen wird.

 


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© Fotos: Dirk Grabowski



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