Zwischen dem Bezirksamt Pankow und dem Berliner Landesverband der „Volkssolidarität“, wurde Ende Dezember ein Vertrag für die soziale Zwischennutzung der Begegnungsstätte „Stille Straße 10“ abgeschlossen. Damit damit steht der Wiedereröffnung des im vergangenen Jahr heiß umkämpften Seniorentreffs nichts mehr im Wege.
Wie Bezirksamt und Volkssolidarität in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, wurde ein Nutzungskonzept erarbeitet, das eine generationsübergreifende, zivilgesellschaftliche Öffnung der einstigen kommunalen Senioreneinrichtung zum Ziel hat.
Alle Kosten für die Bewirtschaftung des Hauses und des Gartens gehen nun auf die Volkssolidarität als neuem Träger über, der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin hat für die Umsetzung des Konzepts bereits finanzielle seine Unterstützung zugesagt.
Der im Oktober vergangenen Jahres gegründete Förderverein will darüber hinaus zu einer Spendenaktion aufrufen, um die Arbeit der Begegnungsstätte finanziell abzusichern.
Der jetzt abgeschlossene Zwischennutzungsvertrag soll Ende dieses Jahres durch einen Erbbaupachtvertrag zwischen dem Bezirksamt und der Volkssolidarität folgen.
Ursprünglich hatte das Bezirksamt vor, die Immobilie Stille Straße 10 an den Liegenschaftsfonds des Landes Berlin abzugeben, der das Grundstück dann meistbietend versteigern sollte. Begründet wurde dies mit der desolaten Haushaltslage des Bezirks. Eine 111 Tage andauernde Besetzung der Freizeitstätte durch die Senioren, die weltweit Aufmerksamkeit erregte, brachte die Bezirkspolitik schließlich zum Einlenken. In einem verkürzten Interessenbekundungsverfahren wurde das Angebot des Landesverbandes Berlin der Volkssolidarität, künftig als Träger der Einrichtung zu fungieren, von Seiten des Bezirkes akzeptiert.
Die offizielle Unterzeichnung der Zwischennutzungsvereinbarung wird am 7. Januar in der Stille Straße 10 erfolgen.
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