Aussteigen unterm Magistratsschirm – Radeln auf der Straße

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Am Bahnhof Schönhauser Allee plant die BVG „mittelfristig“, den Ein- und Ausstieg für die Straßenbahn unter das U-Bahn-Viadukt zu verlegen. Das geht aus einer Mitteilung des Bezirksamtes an die Bezirksverordneten-
versammlung hervor (siehe Download unten).

Noch muss man zum Einssteigen über die Straße

Noch muss man zum Ein- und Austeigen über Straße

Das Papier bezieht sich auf einen Beschluss der Bezirks-
verordnetenversammlung vom April vergangenen Jahres, in dem die Bezirksverordneten eine Umgestaltung der Schön-
hauser Allee zugunsten des Fahrradverkehrs forderten. So sollte die gesamte rechte Fahrspur den Radverkehr vorbe-
halten bleiben, der motorisierte Individualverkehr (MiV) auf die mittlere Fahrbahn beschränkt und der linke Fahrstreifen dem Straßenbahnverkehr vorbehalten bleiben. Hier behin-dert der Autoverkehr, der sich mit der Tram die Fahrspur teilt, die Straßenbahnen beträchtlich.

Um den fließenden Verkehr beim Fahrgastwechsel künftig

Wegen des erheblichen Autoverkehrs kann der Autoverkehr nicht eingeschränkt werden...

Wegen des erheblichen Autoverkehrs kann der Autoverkehr nicht eingeschränkt werden…

nicht mehr zu behindern, wurde von den Bezirksverord-
neten vorgeschlagen, die Haltestellen unter den Magistratsschirm zu verlegen.
Dazu wäre dann der Einsatz von Triebfahrzeugen mit beidseitig installierten Türen notwendig, wie sie zum Beispiel seit kurzem auf der M 2 entlang der Prenzlauer Allee verkehren.
Doch die Wünsche der Bezirksverordneten sind das eine – die letztlich entscheidenden Ansichten der Senatsver-
waltung für Stadtentwicklung das andere. Während man dort gegen eine Verlegung der Haltestellen nichts einzuwenden hat, stößt die Verengung auf nur eine MIV-Spur auf Ablehnung.

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Radverkehr soll am Bahnhof Schönhauser Allee künftig grundsätzlich auf die Fahrbahn verlegt werden.

„Einer Umnutzung der Fahrstreifen und dem teilweisen Vorbehalt für den ÖPNV- bzw. Liefer- und Radverkehr“, teilte das Bezirksamt mit, „steht laut zuständigem Referat Sen Stadt Um VII B die hohe MIV-Belastung entgegen.“ Was wohl heißen soll: Weil dort so viele Autos fahren, ist eine Reduzierung des Autoverkehrs nicht wünschenswert.

Dem ebenfalls nicht unerheblichen Aufkommen an Rad-
fahrern soll mit der Aufhebung der Radwegbenutzungs-
pflicht Rechnung getragen werden.
Dazu war der Senat allerdings ohnehin verpflichtet gewesen: Bereits im Jahr 2010 hatte das Bundesverwal-
tungsgericht entschieden
, dass Städte und Gemeinden nur im Ausnahmefall Radwege als benutzungspflichtig kenn-

''Z-Querungen'' wurden bereits vergrößert

“Z-Querungen“ wurden bereits vergrößert

zeichnen dürfen – nämlich denn, wenn eine besondere Gefährdung der Radler vorliegt. Mit Ausnahme der Kreuzung Bornholmer Straße gilt die Schönhauser Allee aber nicht als Unfallschwerpunkt.
Schließlich soll die Überquerung der Schönhauser Allee für Fußgänger erleichtert werden. Dazu soll geprüft werden, ob sich die sogenannten Fußgängerfurten im Bereich des S+U-Bahnhofs Schönhauser Allee verbreitern lassen.
Bereits abgeschlossen ist die Vergrößerung der vorhande-
nen Fußgänger-„Z-Querungen“ über die Mittelpromenade.

 

Download Vorlage zur Kenntnisnahme

 

Weitere Artikel zum Thema:

Schönhauser Allee ist Berlins Radfahrerfalle Nummer 1

Wider das Kreuz mit den Kreuzungen

 

 



5 Kommentare zu “Aussteigen unterm Magistratsschirm – Radeln auf der Straße”

  1. Axel Klahn via Facebook

    Jan. 09. 2013

    is eigentlich ne top idee.. ick kenn alle situationen nur zu gut (fußgänger, auto, fahrrad).. als fußgänger wesentlich sicherer, was sich im gleichen mit fahrrad zusammen tut, da die fahrradspur vor allee arcarden direkt über die haltestelle geht.. und als autofahrer würde es nicht mehr zu „so vielen“ behinderungen durch fußgänger und fahrradfahrer kommen..!

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  2. findet den erreichten Kompromiss besser als die heutige Situation. Die Ein- und Aussteigen an den Straßenbahnhaltestellen wird durch die Verlegung unter den Magistratsschirm für alle Fahrgäste sicherer und dann auch nahezu barrierefrei gestaltet. Außerdem wird die unübersichtliche Situationen an den Straßenbahnhaltestellen mit der Führung des Radverkehrs hinter die Haltestellen in den eigentlichen Gehwegbereich aufgehoben. Besonders gefährlich ist dies im Bereich der Haltestelle Milastraße. In diesen kurzen Abschnitten wird der Radweg auf die rechte Fahrbahn verschwenkt. Teilweise werden dann auch PKW-Stellplätze entfallen, um eine sichere Führung des Radverkehrs zu ermöglichen. Darüber hinaus soll die Schönhauser Allee für die Benutzung der Fahrbahn durch den Radverkehr freigegeben werden, so dass die Benutzungspflicht des Radweges entfällt. Hierbei hat dann jedeR selbst die Möglichkeit diese Option zu nutzen oder nicht, da es ja weiter den bisherigen Radweg mit der geänderten Führung an den Haltestellen geben wird. Als erste Verbesserung wurden die Querungsbereiche zur Mittelpromenade bereits abmarkiert, und bessere Sichtbeziehungen herzustellen und für den Rad- und Fußverkehr Aufstellflächen zubieten. Hier noch ein Link zum durch die SPD angeregten Beschluss der BVV Pankow, um noch mal das Gesamtziel nachvollziehbar zu machen, dem die Verkehrslenkung Berlin leider nur in Teilen gefolgt ist. Die SPD Pankow wird sich weiter für diese wichtige Thema einsetzen.

    http://spdnet.sozi.info/berlin/nordos/rschroeder/dl/VII-0084_Schoenhauser_Allee_umgestalten_-_mehr_Platz_und_Sicherheit_fuer_den_Rad-_und_Fussverkehr_-_Beschluss.pdf
    http://spdnet.sozi.info/berlin/nordos/rschroeder/dl/VII-0084_Schoenhauser_Allee_umgestalten_-_mehr_P
    spdnet.sozi.info

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  3. Bernd Willmer

    Jan. 09. 2013

    Die Z-Querungen” wurden bereits 2012 vergrößert.

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  4. Name (erforderlich)

    Jan. 09. 2013

    Und wo sollen dann die Hunde ihre Scheiße liegenlassen, wenn unter der U-Bahn plötzlich eine Straßenbahnhaltestelle ist?

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