Entgegen den bisher bekannt gewordenen Darstellungen wurde das Gelände nördlich des Gleimtunnels nicht erst im Dezember, sondern bereits im Sommer 2012 an den Bauunternehmer Klaus Groth verkkauft.
Wie die Groth Gruppe auf Anfrage der Prenzlberger Stimme mitteilte, war das Grundstück „Gegenstand des Grundstücks-
paketes mit der CA Immo im Juli 2012″. In jenem Monat hatte die CA Immo die Verkäufe zweier Grundstückspakete an die Groth Gruppe vermeldet: Einmal am 16. Juli und ein weiteres Mal am 20.Juli.
Doch während die Pressemitteilung vom 16. Juli die Grund-
stücke des ersten Paketes detailliert beschrieb, wurde beim beim zweiten Paket lediglich erwähnt, dass zur Erwerbung „auch das Entwicklungsgebiet an der Lehrter Straße“gehöre – der Rest der Ankäufe blieb unbenannt. Die Groth Gruppe begründete die Geheimnskrämerei damit, dass der Kaufvertrag erst mit dem Beitritt zumm „Städtebaulichen Vertrag“ (siehe Download unten) am 20. Dezember 2012 wirksam geworden sei.
Das Datum des tatsächichen Erwerbs des Nordgrundstücks durch die Groth Gruppe könnte die Eile erklären, mit der Mittes Stadtentwicklungsstadtrat Carsten Spallek (CDU) den Beschluss zur Erstellung eines Städtebaulichen Vertrages, der dem Eigentümer eine Massivbebauung im Nordteil des Mauerpark-Erweiterungsgeländes garantiert, vorangetrieben hatte.
Ein Vorgang mit Geschmäckle
Nachdem im Juni 2012 auf der letzten Tagung vor der Sommerpause der Bezirksverordnetenversammlung von Mitte ein entsprechender Eilantrag aus Zeitmangel nicht mehr behandelt werden konnte, hatte das Bezirksamt großzügig auf ein Votum der Bezirksverordnetenversammlung verzichtet und das Verfahren per Dekret selbst in Gang gesetzt.
Ein Geschmäckle bekommt der Vorgang nicht zuletzt durch die Person des neuen Eigentümers der Immobilie.
Klaus Groth ist für seine besonders guten Beziehung zur Berliner CDU bekannt. Er zählt zu den Großspendern der Christdemokraten. Und offenbar ging es bei seinen Unternehmungen nicht immer mit rechten Dingen zu: So berichteten zum Beispiel Berliner Medien im Frühjahr 2001 über die fragwürdige Vergabe eines 145-Millionen Auftrages für den Neubau der Bibliothek der Technischen Universität. Der Vergabesenat des Kammergerichts sah sich hernach bemüßigt, die ganze Angelegenheit wieder rückgängig zu machen.
Auch im Dunstkreis der Berliner Bankenaffäre tauchte der Name Klaus Groth auf. So berichtet die Berliner Zeitung seinerzeit über offenbar besondere Vorzugsbedingungen, die Klaus Groth bei der Bankgesellschaft genoss, obwohl „Groth bankintern als Problemfall“ galt:
„In einer Aktennotiz der Bank vom 22. Juni 2001 wurden die Groth zuzuordnenden Kredite auf 1,88 Milliarden Mark beziffert. Eine IBAG/GIB-Zahlung von 12,8 Millionen Euro an Groth sei zudem ‚voll Blanko‘, also ohne jede Sicherheit, ausgereicht worden.“
Der Großteil der Kredite kam von der Berlin Hyp – Vorstandsvorsitzender der Bank war der damalige CDU-Generalsekretär Klaus-Rüdiger Landowsky.
Ahnungsloser CDU-Stadtrat
Trotz der nach wie vor exzellenten Verbindungen, die Bauunternehmer Claus Groth zur Berliner CDU hat, drang offenbar das gesamte Jahr 2012 nicht der leiseste Hauch einer Nachricht über Klaus Groths Begehrlichkeiten bezüglich des Nordgrundstückes an das Ohr von Mittes CDU-Stadtentwicklungsstadtrat Carsten Spallek.
So ließ er heute der Prenzlberger Stimme mitteilen:
„Über den Grundstücksverkauf hat die Berliner Zeitung am 21.12.2012 berichtet.
Herr Spallek wurde kurz vor der Veröffentlichung in der Berliner Zeitung über den Abschluss des Grundstückkaufvertrages informiert.“
Selbstverständlich ist dieser Darstellung unbedingt Glauben zu schenken. Was allerdings nach wie vor fehlt, ist eine schlüssige Erklärung für die Eile, mit der Carsten Spallek im Juni 2012 den Beschluss zur Erstellung des Städtebaulichen Vertrages betrieben hatte.
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Dazu passend, noch anderes wo die Groth-Gruppe ihre Finger im Spiel hat:
http://www.kleingaertnerverein-oeynhausen.de/2013/01/26/zwischen-zufall-und-wahlkampf-artikel-im-berliner-abendblatt/