„Bürgerwerkstatt Mauerpark “ will gegen Nord-Bebauung mobilisieren

MauerparkbauDie „Bürgerwerkstatt Mauerpark“ soll eine „Mobilisierung gegen die Nordbebauung“ organisieren. Dies jedenfalls erklärte Alexander Puell heute gegenüber der Prenzlberger Stimme.

Anlass der ungewohnt radikalen Ankündigung seitens des Bürgerwerkstatt-Vertreters war die heute im ehemaligen Rathaus Wedding über die Bühne gegangene Vorstellung der Bauvorhaben des nördlich des Parks gelegenen Areals. Durch den Eigentümer Klaus Groth und dem ihm bei der Veranstaltung assistierenden Bezirksstadtrates von Mitte Carsten Spallek.

Vier- bis siebengeschossigen Häuser mit 520 bis 530 Gesamtfläche von 54.000 Quadratmetern, verteilt fünf „Quartiere“, will Bauunternehmer Claus Groth errichten lassen, dazu eine dazu eine Kindertagesstätte mit vierzig Plätzen. Die Wohnungen sollen zur Hälfte vermietet, die andere Hälfte als Wohneigentum verkauft werden.
Die Mietwohnungen sollen nach den Vorstellungen Groths im nördlichen Teil des Geländes nahe der Bahngleise angesiedelt werden, die Eigentumswohnungen an der ruhigeren Südflanke des Geländes.

Er werde, so Groth, die im „Städtebaulichen Vertrag“ vorgesehene Obergrenze von 58.000 m² Geschossfläche nicht voll ausnutzen, damit ein attraktives Wohnquartier entstehen könne. Tatsächlich dürfte die Selbstbeschränkung andere Gründe haben: Die ursprünglich vorgehene Bebauungsdichte überschritt die im Baurecht festgelegte Grenze und hätte den Bebauungsgegnern eine juristische Angriffsfläche geboten.
 

Die Pistole auf die Brust: Entweder öffentliche Förderung – oder Luxusbebauung

Carsten Spallek (CDU): "Das Land Berlin ist in der Pflicht"''

Carsten Spallek (CDU): „Das Land Berlin ist in der Pflicht““

Während die Kaufpreise zwischen mindestens 3.500 Euro pro Quadratmeter betragen werden, sind bei den Mieten Quadratmeterpreise um die 11.50 Euro kalkuliert. Mietpreise unter neun Euro schloss Groth zumindest für jene Wohnungen aus, die durch sein Unternehmen allen errichtet werden.
Anders sähe es bei einer öffentlichen öffentliche Förderung durch das Land Berlin oder die Invstionsbank.
Sein Unternehmen sei zum Beispiel bereit, zinsgünstige Kredite der Investitionsbank Berlin in Anspruch zu nehmen und sich einer damit verbundenen Mietpreisbindung zu unterwerfen. Entsprechende Gepräche würden bereits geführt. Käme na dort zu einem Ergebnis, wäre sies nichts weniger, als der Wiedereinstieg des Landes in den sozialen Wohnungsbau. Er sei darauf aber nicht auf Kredite angewiesen: Sein Unternehmen könne die nötigen 150 Millionen Euro, die für die Bebaung des Areals nötig seien, auch allein aufbringen.

Mittes Stadtrat Carsten Spallek CDU) assistierte dem Grundstückseigentümer prompt: Hier sei nun das Land Berlin in der Pflicht, durch eine Förderung dafür Sorge zu tragen, dass auf dem Nordareal ein sozial gemischtes Wohnquartier entstehen könne.

Ab 11,50 Euro kalt: Wohnen am Mauerpark

Ab 11,50 Euro kalt: Wohnen am Mauerpark

Für Groth hingegen war nicht einmal klar, was mit „sozialer Durchmischung“ eigentlich gemeint sein könne: Dafür gäbe überhaupt keine Definition.

Die Vertreter der „Bürgerwerkstatt Mauerpark“ und des Vereins „Freunde des Mauerparks“ betrachten die Präsentation von Claus Groth als einen Affront.
Bereits vor rund einem Monat hatten sie mit dem Eigentümer des Arials Kontakt aufgenommen, um auszuloten, wie weit eine Kooperation mit dem Bauherren möglich ist. Schon dieses Treffen endete mit einer Verstimmung: Als ein Protokoll das Besprochene zusammenfassen sollte, fanden sie in dem Entwurf Formulierungen, die von ihnen nicht gebraucht wurden.
 

Mobilisierung allüberall

Die Vorstellung der grothschen Bebauungspläne brachte das Fass nun zum Überlaufen. Dabei erregte nicht nur die Bebauungsdichte Unwillen. Auch dass die Forderung nach einem 25 Meter breiten Grünen Band zwischen der Bebauung und des Parks auf Pankower Seite nicht erfüllt wurde, erboste die Bürgerwerkstättler. Ganz übel aber stieß bei ihnen die Hochpreisgkeit der Wohnbebauung auf.

Nun kündigte sie ihre Gesprächsbereitschaft auf und wollen alle Mauerparkinteressierten zum Widerstand gegen die Pläne von Klaus Groth mobilisieren.

Auch die „Mauerpark Stiftung Welt-Bürger-Park“ ist entsetzt. „Das, was da präsentiert wurde, ist ja noch grusiliger, als man befürchten musste, ließ sich Weltbürgerpark-Aktivist Heiner Funken gegenüber der Prenzlberger Stimme vernehmen. Nun müssten alle rechtlichen Mittel gegen die Planungen ausgeschöpft werden – und auch bei ihm fällt der begriff „Mobilisierung“. Bereits am für Montag, dem 18.02.2013 lädt der Verein ab 20 Uhr zur Mauerpark-Versammlung ins Café Niesen in der Schwedter Straße 78 ein.
 
 

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