“Ich freue mich wie Bolle”. Als Bezirksstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz heute (Montag) Vormittag zum symbolischen Beginn der Sanierung der Schwimmhalle in der Thomas-Mann-Straße ans Rednerpult trat, war ihr die Erleichterung darüber, dass die Instandsetzung der Halle nun endlich in Angriff genommen wird, deutlich anzumerken.
Anfang Juli wurde 2011 wurde die Sporteinrichtung ohne Vorankündigung von den Berliner Bäderbetrieben wegen erheblicher Mängel an der Heizungsanlage plötzlich geschlossen, selbst die Stadträtin wurde vor vollendete Tatsachen gestellt.
4,4 Millionen Euro sind nun für die Sanierung der Halle, an der
seit ihrer Errichtung im Jahr 1977 nichts Wesentliches erneuert wurde, vorgesehen. Das ist nach Angaben von Michael Schenk, Finanzvorstand der Berliner Bäderbetriebe, doppelt soviel, wie bei der baugleichen Halle auf der Fischerinsel im Bezirk Mitte investiert wurde.
Die unversehene Sperrung der Sporteinrichtung stellte Schulen, Schwimmvereine und auch die Bezirksstadträtin vor große logistische Herausforderungen.
Eilends mussten damals 110 Schulklassen und elf Sportvereine Vereine in andere Hallen untergebracht werden – so zum
Beispiel der Schwimm- und Sprunghalle (SSE) am Bahnhof Landsberger Allee oder gar im Sportforum Hoheschönhausen.
Das hatte nicht nur längere Anfahrtswege für die Betroffenen zur Folge, sondern verursachte auf Grund des so entstandenen Platzmangels in den “Ersatzeinrichtungen” erhebliche Probleme bei Schwimmunterricht und Training.
Die Proteste von Eltern und Vereinen gegen die Schließung kamen prompt – zumal eine Sanierung bereits ein paar Jahre zuvor nicht nur angekündigt, sondern auch finanziell eingeplant war.
Da jedoch zu jenem Zeitpunkt die Eigentumsverhältnisse des Grundstücks, auf dem sich die Schwimmhalle befindet, noch nicht
abschließend geklärt waren, wurden die Mittel für die Erneuerung des Kombibads in der Gropiusstadt verwendet.
Auch ein Forum, an dem neben Vertretern der Bäderbetriebe auch der Landessportbund, Schwimmvereine und Elternvertreter teilnahmen, blieb zunächst ohne greifbares ergebnis. Allerdings versprachen anwesende Abgeordnetenhaus-Kandidaten – der Wahlkampf kam langsam in seine heiße Phase – sich für die baldige Wiedereröffnung der Halle einzusetzen. tatsächlich wurden schließlich mit dem Doppelhaushalt 2012/13 fünf Millionen Euro zusätzlich für die Bäderbetriebe lockergemacht.
Die knapp viereinhalb Millionen, die nun für die Thomas-Mann-Straße zur Verfügung stehen, fließen zuvorderst in die Erneuerung der Technik, aber auch die bauliche Substanz erhält eine Verjüngungskur. So wird das undichte Dach repariert, das Schwimmbecken wird neu betoniert und gefliest, zudem soll das Bad barrierefrei umgebaut werden.
Mit der Neueröffnung ist im Januar 2015 zu rechnen.
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