Pappelallee, die Zweite

_02„Jetzt ist es schon Viertel vor neun, und wir waren immer noch nicht dran!“
Die junge Dame, die da so deutlich ihren Unmut äußerte, gehörte zu den Schülerinnen und Schülern der Thomas-Mann-Grundschule in der Greifenhagener Straße, die sich in den vergangenen Wochen in einem Kurs damit beschäftigt hatten, was ihnen an der Pappelallee alles nicht so gefällt, und bei einer Sanierung verändert werden sollte.
Also unterbrach Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner seinen Vortrag und bat die Schülerinnen und Schüler nach vorn.
Und die jungen Prenzlauer Berger hatte einiges zu kritisieren.

_01Den allgegenwärtigen Hundekot zum Beispiel, die kaputten Bürgersteige oder auch die wilden Graffiti.
Sie wünschten sich mehr Bäume, einen durchgängige und sichere Radweg, farblich ansprechend gestaltete Verteiler-
kästen oder ach längere Ampelphasen für Fußgänger.
Das alles hatten die Jungs und Mädchen auf einem „Denkettel“ zusammen gefasst, den sie nun dem Stadtrat überreichten.

Mit ihren Wünschen und Vorstellungen lagen die Jung-Bürger ziemlich nahen an denen, die die Altvorderen in den vergangenen Wochen dem Bezirksamt übermittelt hatten.

Bei der zweiten Informationveratnstaltung zur Sanierung der Pappelallee wurden die seit März gesammelten Vorschläge und Einwendungen der Anwohner präsentiert versucht.

Jörg Beuge: ''Eine gut gefüllte Allee''

Jörg Beuge: “Eine gut gefüllte Allee“

Ein wichtiges Thema war – wie nicht anders zu erwarten – die Sorge ums Straßengrün. Die Mehrheit der Bäume sind schon jetzt keine Pappeln, sondern Eschen. Über deren Zustand wurde bereits zuvor im BVV-Stadtentwicklungsausschuss berichtet.
Und der ist besorgniserregend.
Doch Bezirksstadtrat Kirchner betonte noch einmal, dass erst ein Gutachten über den aktuellen Zustand abgewartet werde, bevor man handelt. Kirchner: es geht nicht ums Fällen, sondern darum, wie können wir den Bäumen der Allee eine Zukunft geben.“
Auch wenn gefällt werden müsse, sei auf alle Fälle auch Geld für Ersatzplanzungen da – inclusive für jene rund 25 Baumscheiben, die bereits heute leer sind. Und Jörg Beuge vom Pankower Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt ergänzte: „Die Pappelallee wird eine gut gefüllte Allee sein.“
 

Ampel soll verlegt werden

Jens-Holger Kirchner: ''Wir brauchen lokale Kompetenz''

Jens-Holger Kirchner: “Wir brauchen lokale Kompetenz“

Die Ampelphasen der Lichtsignalanlage an der Ecke Erich-Weinert-Straße waren vielen Anwohnern suspekt. Einer der Anwesenden wies darauf hin, dass das Tram-Vorrangschaltung offenbar noch aus jener Zeit stammt, in der sich die Straßenbahnhaltestelle noch direkt an der Kreuzung befand. Nach deren Verlagerung laufe das Programm der Ampel offenbar asynchron zum tatsächlichen Verkehr.
Das Bezirksamt möchte nicht nicht nur die Phasen ändern, sondern diessamte Ampelanlage auf die Nordseite der Straße „verpflanzen“, weil dort wegen der nahegelegenen Schule der Bedarf erheblich größer ist.

Während sich die Vorstellungen des Bezirksamtes zum Straßenprofil in Bezug auf die vorangegangenen Veranstaltung im März sich nicht geändert haben (Verringerung der Fahrbahnbreite von elf auf neun meter, „Parktaschen“ für den ruhenden Verkehr), ist man in der bei der Lösung für den Lieferverkehr noch nicht vorangekommen. Sicher ist nur eines: Eine solche liferzonendichte wie in der Greifswalderr Straße soll es in der Pappelallee nicht geben. Bei der Lösung sollen vor allem die Gewerbetreibenden mit einbezogen werden Jens-Holger Kirchner: „Hier brauchen wir die lokale Kompetenz.“

 

Vorschläge…

…für die Sanierung der Pappelallee können noch bis Ende Juni an die E-mail-Adresse truttmann@stern-berlin.de gerichtet werden.

 

Symposium “Stadt Raum Gestaltung”

Im Wintersemester 2012/2013 arbeiteten Designer der Kunsthochschule Weißensee und Kulturwissenschaftler der Humboldt-Universität gemeinsam mit Planern des Tiefbauamts Pankow und S.T.E.R.N an der Straßenbauplanung der Pappelallee. Die kommunikativen und fachlichen Ergebnisse dieses spannenden interdisziplinären Experiments werden auf einer Abschlussveranstaltung an Montag, dem 27.5.2013 um 18 Uhr im Pfefferwerk, Christinenstraße 18/19, 10119 Berlin vorgestellt und diskutiert.

 

BVV-Ausschuss

Am 27. August wird sich der BVV-Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen mit der konkretisierung der Umbaupläne befassen. Ort: Bezirksamtsgelände Fröbelstraße, Raum 227. Beginn: 19.30 Uhr

 

Pappelallee im Netz

Aktuelle Informationen zur Pappelallee finden sich auf der neu zugeschalteten Internetadresse des Bezirksamtes: http://www.berlin.de/ba-pankow/verwaltung/tiefbau/pappelallee.html

 

 

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