Was wann wo auf dem Gelände des einstigen Güterbahnhofs Greifswalder Straße gebaut wird, bleibt vorerst offen. Ein bereits im November vergangenen Jahres von der „Bahngelände Greifswalder Straße GmbH“ (Eigentümer Christian Gérôme) gestellte Bauvoranfrage wurde vom Bezirksamt negativ beschieden. Das teilte Bezirksbürger-
meister Matthias Köhne auf eine Kleine Anfrage des Bezirksverordneten Matthias Zarbock (Linksfraktion) mit.
Wie aus der Antwort auf die Anfrage hervorgeht, hatte der Immobilienhändler die Möglichkeiten des Baus von zwei Wohnhochhäusern an der Greifswalder Straße und zum Neubau von 49 Townhäusern auf dem ehemaligen
Bahngelände nachgefragt. Baurechtlich war eine Ablehnung möglich, da sich der ehemalige Rangierbahnhof auf einem Gelände befindet, das nach dem Flächennutzungsplan nicht als Wohngebiet ausgewiesen ist.
Damit kann in diesem Bereich die vom Bezirksamt Pankow beschlossene Voruntersuchung für das Areal des Thälmannparks zwischen Greifswalder Straße, Danziger Straße, Prenzlauer Allee und der Ringbahn fortgeführt werden, ohne dass von Seiten der Eigentümer Tatsachen geschaffen werden.
Wie die vom Bezirksamt Pankow mit der Durchführung der Untersuchungen beauftragte STATTBAU Stadtentwicklungs-
gesellschaft mbH gegenüber der Prenzlberger Stimme mitteilte, wurde der nördliche Teil der ehemalgen Bahnanlage entgegen bisheriger Annahmen nicht an Christian Gérôme und seinem Partner Willo Göpel verkauft. Die STATTBAU-Sprecherin berief sich dabei auf ein entsprechendes Gespräch mit Göpel.
Die Nachricht über den vermeintlichen Verkauf hatte einige Irritationen ausgelöst, die „Anwohner-Initiative Ernst-Thälmann-Park“ hatte daraufhin in einem offenen Brief die Einbeziehung jener Fläche in die Voruntersuchung des Bezirksamtes gefordert.
Bebauung des Bezirksamtsgeländes vom Tisch
Endgültig zu den Akten gelegt wurden die Gedankenspiele zur Bebauung des Bezirksamtsgeländes an der Fröbelstraße.
Nachdem die Pläne zur Abgabe des Areals an den Liegen-
schaftsfonds und die Anmietung von Verwaltungsfläche bei einem privaten Anbieter von der Senatsverwaltung für Finanzen gestoppt wurden, wird die Fröbelstraße als Verwaltungsstandort erhalten bleiben und unter Umständen sogar noch verdichtet werden.
Dazu wird die landeseigene Berliner Immobilienmanage-
ment GmbH (BIM) das Gelände in das „Sondervermögen Immobilien des Landes Berlin (SILB)“ übernehmen und an den Bezirk zurückvermieten. Die Miete wird in etwa jener Summe entsprechen, die der Bezirk derzeit als sogenannte “kalkulatorischen Kosten” – das ist eine Art fiktiver Mietzins für selbst genutzte Bezirksimmobilien – zuzüglich der Kosten des Bauunterhalts aufbringen muss.
Die BIM wird auch die Sanierung der zum Teil äußerst maroden Gebäude übernehmen. Derzeit laufen Gespräche zwischen dem Bezirksamt und der BIM, die perspektivisch in eine Planung für die bauliche Sanierung und einen Übernehmevertrag münden sollen.
Kania
Jul 10. 2013
Na – geht doch gegen Bodenspekulation (Vabanque-Spieler müssen auch verlieren können)! Aber was ist an der Anfrage der Rotation-Hockeysparte dran, dass ggf. deren Trainingsplatz solchen Spekulanten zum Tausch offeriert wird (Belohnung: noch zentralere Lage!) – das wäre ein öffentliches Armutszeugnis.
Kania
Jul 10. 2013
Hatte da nicht noch vor wenigen Monaten so ein Experte „Nilsson“ gerade für das andere Ende der Greifswalder Straße im Interview gegenüber TU-Stadtplanungs-Studentinnen mal über so einen angeblich geeigneten Hochhaus-Standort spekuliert?
Kania
Jul 10. 2013
Zitat-Nachweis
Auszug aus Mira Dieckmeyer + Hannah Schmall 27.02.13, Studienarbeit TU Berlin „Kommunales Eigentum anders gedacht – Handlungskonzepte…“, Seite 48, Interview mit Hrn. Kirchner:
Zum Güterbahnhof: „Da ist kein
Baurecht und das seh ich mal ganz
gelassen, die kriegt er nicht nach
34 genehmigt. Schöne Grüße. Wir
haben da auch einiges vor, da ist
ein Hochhaus im Gespräch als
quasi Fassung der Greifswalder
Straße, weil unten an der Mollstraße
das Mercedes Benz Hochhaus
sehr markant ist. Und wie ich finde
durchaus auch ästhetisch ansprechend.
Könnte man ja durchaus
wirklich mal ernsthaft darüber
nachdenken, dort ein höheres Haus
hinzusetzen als Abschluss dieses
Prenzlauer Berg Teils der Greifswalder
Straße. Mit einer größeren
Wohnanlage mit Ergänzung von
Bauten auf unserem Grund und
Boden. Entlang der S-Bahntrasse
gut angebunden und
der Lärmschutz ist ja mittlerweile
kein Problem mehr.“
Na – da hat aber doch (gut beraten) noch einer die Kurve genommen.