Autos, Motorräder, Busse, Straßenbahnen – und dazwischen Radfahrer, die zu allem Überfluss auch noch links abbiegen wollen… – für Radler sind die Kreuzungen der Stadt zuweilen ein Kreuz.
Das hat auch der Senat erkannt, und weil in Berlin der Kreuzungen allzu viele vorhanden sind, sollen die Betroffenen nun selbst zu Wort kommen.
Auf einer von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt eigens eingerichteten Website können die Berliner Radler nun die ihrer Erfahrung nach gefährlichsten Kreuzungen benennen. Gefragt ist das „Alltagswissen“ der Radfahrer.
Anlass für die Online-Umfrage ist ein bei der Senatsverwal-
tung für Stadtentwicklung und Umwelt in Erarbeitung befindlicher Leitfaden zur Vermeidung von Abbiegeunfällen mit Pkw- oder Lkw-Beteiligung – einer der häufigsten Unfallarten, bei denen Radler schwer verletzt werden oder gar ihr Leben verlieren. Dieser Leitfaden soll deutschlandweit als Hilfsmittel für die Planung von Verkehrswegen zur Verfügung gestellt werden.
Darüber hinaus werden die 20 Beiträge mit den meisten Unterstützungen von der Senatsverwaltung geprüft und mittels ener einer Fotodokumenation aufgezeichnet und untersucht.
Betroffene berichten nicht nur über Kreuzungen
Der Ansturm auf das Webportal ist enorm. Nach gut zwei Tagen wurden bereits gut 10.000 Besuche verzeichnet, über 1.800 Gefahrenstellen markiert und mehr als 900 Kommentare eingestellt.
Dabei beließen es viele Radfahrer nicht bei der Anzeige von konfliktbeladenen Kreuzungen, auch andere Gefahrenstellen und Problemzonen werden benannt.
Ganz oben auf der Liste steht „Penetrantes Parken auf dem Radweg“
Die komplette Aufhebung der Radweg-Benutzungspflicht auf der Schönhauser Allee ist eine weitere sehr oft erhobene Forderung. Begründet wird dies mit dem für das Radverkehrsaufkommen viel zu schmalen Radweg.
Andere Fahrradfreunde gehen noch weiter und verlangen die Umwidmung einer Auto- zu einer Fahrradspur.
Beim Bezirksamt Pankow läuft man mit dieser Forerung offene Türen ein. Denn genau das wollte die Bezirksverwaltung auf der Grundlage eines Beschlusses der Bezirksverordneten-
versammlung angehen. Doch die dem Senat unterstehende „Verkehrslenkung Berlin (VLB)“ hatte etwas dagegen.
Weitere „Renner“ sind aus Prenzlauer berger Sicht die Kreuzung Dnziger Straße/ Schönkauser Allee, die gesamte Prenzlauer Allee und die Eimündung der Schönhauser Allee in die Torstraße.
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