Neujahrsempfang Seniorenstiftung: Gewohnheit, Glück und die „Titanic“

001Gewohnheiten haben ja ihre Daseinsberechtigung. Man muss nicht über jede Bewegung erneut nachdenken, vieles läuft „automatisch“ ab. Aber wehe, wenn sich die äußeren Bedingungen ändern…

Und so stand unter anderem auch Reinhard Kraetzer, ehemaliger Prenzlauer Berger Bezirksbürgermeister (Bildmitte), erstmal ratlos im Empfangsbereich der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg in der Gürtelstraße, in der Erwartung dass hier nun sogleich der Neujahrsempfang der Stiftung beginnen würde.
Da war aber nichts.
Keine Party, nirgends.

Lioba Zürn-Kasztantowicz, Wilfried Brexel © Foto: Boris Heiland

L.Zürn-Kasztantowicz, Wilfried Brexel © Foto: Boris Heiland

Was Reinhard Kraetzer und einige andere geladene Gäste übersehen hatten: Die Veranstaltung fand in Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren im zweiten Domizil der Stiftung in der Stavanger Straße statt.

Denn die Seniorenstiftung mit ihren 567 Plätzen – darunter 99 sogenannte Servicewohnungen für betreutes Wohnen – betreibt neben den drei Häusern in der Gürtelstraße noch eine weitere Einrichtung nahe des „Altbezirks Pankow. Rund 400 eigene und weitere 45 externe Mitarbeiter kümmern sich an beiden Standorten um das Wohlergehen der Senioren.

Aus nachvollziehbaren Gründen also entschuldigt verspätet, verpasste Kraetzer nicht nur die Vorstellung des von der Fotografin Nadine Stanke gestalteten Stiftungs-Kalenders mit

Matthias Köhne: Auf der Tianic waren alle gesund, aber...

Matthias Köhne: Auf der Titanic waren alle gesund, aber…

dem schönen Titel „Anstiftung zu Leben“, für den Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung Modell standen, sondern auch die Grußansprache der Pankower Sozialstadträtin und Stiftungs-Kuratorin Lioba Zürn-Kasztantowicz, die Ehrungen der langjähriger Mitarbeiter durch den Vorstandsvorsitzenden Wilfried Brexel und sogar die Eröffnung des Buffets – sondern auch den launigen Gruß von Bezirksbürgermeister Matthias Köhne.
Der erklärte nämlich, Gesundheit zu wünschen reiche allein nicht aus. Man benötige im Leben auch Glück, denn: „Auf der ‚Titanic‘ waren sie alle gesund, aber…“

Da ist wohl etwas dran.

003 So gesehen, hatte ja auch Reinhard Kraetzer noch in gewisser Weise Glück gehabt. Glück, dass so ein Neujahrsempfang ja nicht nur aus Reden und Grußansprachen besteht, sondern auch – und vor allem – ein geselliges Beisammensein ist, bei dem man sich locker und zwanglos mit anderen Austauschen kann.
Dafür war nach dem „offiziellen Teil“ noch ausreichend Zeit und Gelegenheit.

Und so ganz nebenbei erhob der einstige Prenzlauer Berger Bezirks-Chef dann noch nachträglich das Glas auf ein gesundes und, ja, glückliches neues Jahr…

 

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