Zwei Jahrzehnte Lobbyarbeit für Prenzlauer Berg

20 Jahre

 

Auf der minimalistischen Internetpräsenz des Vereins „PRO Prenzlauer Berg e.V.“, der im Pfefferberg-Theater seinen zwanzigsten „Geburtstag“ beging, wird unter Rubrik „Bisher Erreichtes“ verkündet: „Akzeptanz des Tourismus durch das Bezirksamt Pankow als zu fördernder und weiter zu entwickelnder Wirtschaftszweig im Bezirk.“ Das klingt ein bisschen so, als hätte sich die Bezirkspolitik bis vor kurzem noch heftig gegen Tourismus in Prenzlauer Berg entgegengestellt. Doch die „Erfolgsmeldung“ bekommt einen Sinn, wenn man sich nur kurz mal zwei Jahrzehnte zurückversetzt.

 

Hannelore Sigbjoersen

Hannelore Sigbjoersen

So erinnerte Vereinsmitbegründerin Hannelore Sigbjoersen auf der Veranstaltung zum zwanzigjährigen Jubiläum von „Pro Prenzlauer Berg“ daran, wie es im damaligen Bezirk Prenzlauer Berg ausgesehen hatte: Ganze Straßenzüge waren verfallen, an jeder Ecke Leerstand – Prenzlauer Berg galt damals als das „größte zusammenhängende Sanierungsgebiet Europas“. Da hatte man andere Prioritäten, als die Förderung von Tourismus.
Und Hotelier Otto Hauptmann dachte in diesem Zusammen-
hang mit Grausen an die einstige Baustadträtin Dorothee Dubrau zurück, mit der erst in Mitte und später dann auch noch in Prenzlauer Berg zu tun hatte…

Die Bemühungen der ersten Jahren des im Jahr 1994 als „Verkehrsverein Prenzlauer Berg“ gegründeten Vereins,Tou-
risten in den Kiez zu holen, erscheinen heute bescheiden.

Vereinsvorstand Sascha Hilliger

Vereinsvorstand Sascha Hilliger

So gab es 1998 beispielsweise die Aktion „Voucher Prenz-
lauer Berg 10 für 10″ bei der 10 Gaststätten und Kultur-
einrichtungen für Gäste, die in Prenzlauer Berg nächtigten, ihre Preise um zehn Prozent reduzierten. Heute auch kaum noch vorstellbar das Ringen darum, dass Reisebusse bei ihren Rundfahrten auch in Prenzlauer Berg einen Halt einlegen.

Als eines der wichtigsten Ergebnisse der Vereinsarbeit bezeichnete Vereinsvorsitzender Sascha Hilliger die Eröffnung des „tic“ (Tourist Information Center), das erst kürzlich innerhalb der Kulturbrauerei in größere Räumlich-
keiten umziehen konnte. Vorbild war eine ähnliche Einrichtung im Bezirk Treptow-Köpenick.
Mit dem tic, so Hilliger, sei es gelungen, wirksamer für den Bezirks zu werben, als es mit dem Gesamtberliner Marke-
ting „Visit Berlin„) möglich wäre.

Gregor Glocke, Staatliche Ballettschule

Gregor Glocke, Staatliche Ballettschule

Aktuell ist der Verein fast schon omnipräsent. So ist er nicht nur Mitorganisator des Pankower Wirtschaftstags, der Neu-
jahrsempfänge der Pankower Vereine und des jährlichen Tourismusstammtisches, sondern ist auch auf der Inter-
nationalen Tourismusbörse mit dabei. Er präsentiert den Bezirk auf einer Reihe von Veranstaltungen und hatte bei der Herausgabe des Kultur- und Gastroguide „Prenzlauer Berg Montivagus Kompakt“ (den es leider nur auf Papier, aber nicht online gibt) die Hände mit im Spiel.

Zu den Mitgliedern und Partnern des Vereins „PRO Prenz-
lauer Berg“ zählen Gewerbtreibende, Holteliers, Restau-
rants, aber auch andere Pankower Vereine.
Seit kurzem gehört auch die Staatliche Ballettschule und Schule für Artistik dazu. Deren Schüler Gregor Glocke (Tanz) und Adam Harwig (Diabolodarbietung) trugen mit ihren Auftritten entschieden dazu bei, dass das kleine Fest zum 20jährigen besten des Vereins nicht nur eine blanke Redeveranstaltung blieb.
 

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