Module statt Container

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Nein, der rote Bau am Pankower Stiftsweg gehört nicht zur benachbarten Feuerwache. Es ist ein sogenannter “modularer Schulerweiterungsbau”, die neueste Errungenschaft Berlins im Kampf gegen die Überbelegung der städtischen Schulen. Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres wurden in der Stadt sieben solcher eilends errichteten Gebäude übergeben – drei davon befinden sich im Bezirk Pankow. In der Mendel-Grundschule am Stiftsweg wurde die offizielle Übergabe zelebriert

 

Schullleiterin Petra Burkert, Senatorin Sandra Scheeres

Schullleiterin Petra Burkert, Senatorin Sandra Scheeres

Schulleiterin Petra Burkert schien immer noch ein wenig erstaunt, wie schnell das alles ging. “Im März vergangenen Jahres waren Leute von der Senatsverwaltung hier und hatten schon mal sondiert, ohne aber eine verbindliche Zusage zu machen”. Die sei dann im Herbst 2013 erfolgt. Ab Januar wurde gebaut: Nach nur sieben Monate ist das Gebäude mit zwölf Unterrichts- und Aufenthaltsräumen nun bezugsfertig. Inclusive Möblierung Aufzug, und Behinder-
tentoiletten – alle Räume sind barrierefrei zu erreichen.

Mit den Neubauten reagiert der Senat auf die sprunghaft angestiegenen Schülerzahlen in Berlin. Auch in der Mendel-Grundschule wurden mehr Schüler unterrichtet, als der alte Bau aus den 1960er Jahren fasst. Im nächste Woche

aaaabeginnenden Schuljahr werden es über 500 sein. „Wir mussten schon Fachräume als Klassenzimmer nutzen“. erzählte Petra Burkert.

Bisher wurde in solchen „Notfällen“ mobile Container auf-
gestellt, was sich offenbar über längere Zeit als nicht praktikabel erwiesen hatten und die überdies eine nicht allzu große Lebensdauer vorweisen.
Die Modulbauten hingegen können nach Angaben der Firma Goldbeck, die die Bauten entwickelt und aufgestellt hat, problemlos Jahrzehnte überdauern. Sie erfüllen zudem, so Geschäftsführer Jan-Hendrik Goldbeck, alle energetischen Anforderungen und können jahrzehntelang stehen bleiben.

Regula Lüscher: "Veritabler Bau"

Senatsbaudirektorin Regula Lüscher: „Veritabler Bau“

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, bei Bedarf weitere Module anzufügen.Senatsbaudirektorin Regula Lüscher nannte den roten Kasten dann auch einen „veritablen Bau“.

Allerdings werden die „Ergänzungsbauten“ – wie ihr Name schon sagt – nur bei der Erweiterung von Schulen zum Einsatz kommen. Beim nicht minder nötigen Neubau werde es, so Lüscher, beim bisherigen Procedere mit Archtekturwettbewerb et al bleiben.

Die sieben in Berlin nun übergebenen Gebäude schlagen insgesamt mit 21.300.000 Euro zu Buche. Zum Schuljahr 2015/16 sollen dann weitere Ergänungsbauten folgen, so für die Klecks-Grundschule in der Brixener Straße, die Rudolf-Dörrier-Grundschule in der Rosenthaler Kastanienalle un der Hufelandschule in Buch.

Während man sich dort also noch ein Jahr gedulden muss, freut sich Schulleiterin Petra Burkert, dass die 5. und 6. Klassen ihrer Schule schon am Montag in den Neubau einziehen können und die Enge im alten Gebäude damit ein Ende hat.

Allerdings: Wird ihr und den Kindern das schreiende Rot des Kastens nicht mit der Zeit auf die Nerven gehen? „Ach was“, antwortete die Pädagogin, „die Farbe haben wir uns doch selbst ausgesucht!“



2 Kommentare zu “Module statt Container”

  1. Gibt es die „Module“ auch in anderen Farben ?

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  2. Weiß, grau, grün… – man kann auch kombinieren.

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