Anwohner sollen über den „Dreiecksplatz“ an der Krügerstraße abstimmen

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Der Bereich um den „Dreiecksplatz – der Kreuzung Kugler-, Krüger-, Dunckerstraße – soll umgebaut werden. Bei einer Informationsveranstaltung, an der über 100 Anwohner teilnahmen, stieß das Konzept des Bezirksamtes auf fast einhellige Ablehnung.
 

terlindenJürgen Terlinden, Leiter des Straßen- und Grünflächenamt Pankow, wollte nach eineinhalb Stunden Diskussion über die Umgestaltungspläne nun endlich zum Wesentlichen übe-
rgehen.
Nämlich: Wie sollen die Bänke aussehen, die das Amt auf dem neugestalteten Platz aufstellen lassen will? Der Protest der rund hundert Anwohner war nahezu einhellig, also ließ Jürgen Terlinden abstimmen.
Da immerhin sieben der Anwesenden für die Bankvorstellung stimmten, entschied er messerscharf: Reden wir also über die Bänke…

anwohnerDas Konzept für den eigentlichen namenlosen Platz, das die Anwohner so vehement ablehnten sieht vor, das vorbeiführende Teilstück der Krügerstraße zu verschmälern und für den Autoverkehr zu sperren. Dafür sollte das Dreieck in der Mitte als Grünanlage vergrößert werden – rund zwanzig Parkplätze sollen wegfallen. Dabei sollen die Belange des Denkmalschutzes nicht außer acht gelassen werden

Schon die Erwähnung der Verringerung der Autostellplätze brachte die Anwohner auf die Palme. Darüber hinaus wurde bemängelt, dass beim Vorhandensein von Spielplätzen auf den

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Höfen ein weiterer Spielplatz auf der Straßenseite geplant ist. Auch dass die Erweiterung der Grünfläche auf dem Dreieck Sinn mache, wurde bezweifelt: Schließlich sei das Grünflächenamt nicht einmal in der Lage, das vorhandene Grün zu pflegen. Die 1,7 Millionen Euro, die der Bezirk in den Umbau stecken will, sollten besser zur Sanierung maroder Straßen eingesetzt werden.

Jürgen Terlinden gab sich redlich Mühe, das Konzept seines Amtes zu verteidigen: Das prognostizierte Wachstum der Pankower Bevölkerung, so der Amtsleiter müsse über eine Neuordnung des öffentlichen Raumes nachgedacht werden. Die Sperrung des Krügerstraßenstückes trage zur Verkehrsberuhigung bei und auf der erweiterten Grünfläche solle auch kein Rasen, sondern pflegearme Büsche engepflanzt werden.

kiAls Jürgen Terlindens Versuch, die Diskussion nun endgültig auf die Bänke zu lenken, am lautstarken Protest des Auditorium scheiterte, sprang sein Chef Jens-Holger Kirchner für ihn in die Bresche. Den nun lautwerdenden Rufen nach einer Abstimmung über die Bezirksamtspläne, beggegnete er mit den Worten: „Ich bin dafür: Aber wenn, dann alle!“ Und meinte damit wohl die Bewohner von halb Prenzlauer Berg. Dass dies nicht zielführend sein könnte, wurde dem Bezirksstadtrat kurz darauf wohl auch klar, so dass er schließlich zusagte, eine Befragung innerhalb des Kiezes um den Dreiecksplatz zu organisieren.

 



2 Kommentare zu “Anwohner sollen über den „Dreiecksplatz“ an der Krügerstraße abstimmen”

  1. Das Problem mit der Bürgerbeteiligung:

    Bürgerbeteiligung ist garnicht so einfach. Denn, Wer soll sich beteiligen? Wie erreiche ich diese Zielgruppe ? und Wie bewerte ich die Ergebnisse ? Haben sich wirklich die beteiligt, die es auch betrifft ? oder haben sich die beteiligt die in Heinersdorf wohnen und es geht aber um einen Platz im Prenzlauer Berg ? Darf ich klare Kriterien für die Beteiligung aufstellen ? Schließe ich damit nicht verschiedene Bürger*innen aus ?

    Zur Zeit läuft Bürgerbeteiligung eher als Bürgerinformation unter dem Motto „Das Bezirksamt informiert“. Eine wirkliche Beteiligung ist schwierig, denn dafür muss den Bürger*innen erstmal vermittelt werden, was bereits aus örtlichen Gegebenheiten feststeht und garnicht mehr verhandelbar ist. Letztlich bleibt dann ein kläglicher Rest an Mitbestimmung wie in diesem Artikel, wo die Bürger*innen über die Art der Parkbänke mitbestimmen dürfen. Ob das wirkliche Mitbestimmung ist, hmm naja.

    Bei einer Abstimmung über die Gestaltung des Platzes könnte auch ein Meinungsbildungstool im Internet helfen. Bei Wikiarguments können verschiedene Anregungen dazu angefügt werden. In Friesland wird bereits mit einem Liquidfeedbacksystem gearbeitet. Die Piraten in Pankow haben auch ein Bezirksliquidfeedback https://lqpp.de/bezirke/pankow/ entwickelt,wo alle BVV Anträge zur Abstimmung eingetragen werden. Dies können jedoch zur Zeit nur angemeldete Parteimitglieder benutzen. Eine Überlegung wäre, ob sowas nicht auch für die Gesamteinwohnerschaft von Pankow möglich wäre. Das Problem ist nur, wie wird kontrolliert, das keiner doppelt abstimmt oder sich Unberechtigte anmelden. Das kann man nur mit einem sogenannten Klarnamensliquid mit einer persönlichen Anmeldung sicherstellen. Dann schreien aber alle wieder wo bleibt da der Datenschutz und das Wahlgeheimnis. Mit diesem Problem schlagen sich die Piraten seit Jahren herum und stehen deshalb auch gerade vor der Zerreisprobe.

    Jan Schrecker
    Piratenfraktion Pankow

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