Teilstück der Gudvanger Straße wird zur „Temporären Spielstraße“

Gudvanger

 

Ein an der Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule gelegene Teilstück der Gudvanger Straße wird voraussichtlich ab April zu einer „Temporären Spielstraße“ umgewidmet.
Temporäre Spielstraße bedeutet: Für einen bestimmten Zeitraum wird das ausgewiesene Bereich der Straße zu einem Kinderspielplatz. Kraftfahrzeuge haben diesen Bereich dann zu meiden.
Die Idee dazu kam von der Verkehrs-AG der Schule, ihr schlossen sich Eltern rund um den Humannplatz an. Ausprobiert wurde das ganze dann schon mal im Oktober vergangenen Jahres, kurz nachdem die neugestaltete Gudvanger Straße eingeweiht wurde.
Damit das nicht ein einmaliges Vergnügen bleiben musste, waren ein paar Hürden zu überwinden. Zum Beispiel: Die Meinung der Anwohner in Erfahrung bringen. Immerhin würden durch die zeitweilige Nutzung der Straße als Kinderspielplatz einige Parkplätze nicht verfügbar sein – ein bekanntlich heikles Thema in Prenzlauer Berg.
Doch das Ergebnis der durchgeführten Umfrage war durchweg positiv – selbst im unmittelbar am künftigen Straßenspielplatz gelegenen Wohnhaus war eine Mehrheit für die Einrichtung einer zeitweiligen Spielstraße.

 

Bezirkliche Straßenverkehrsbehörde hat rechtliche Bedenken

Als das Ergebnis der Umfrage auf der letzten Sitzung des BVV-Ausschusses für Verkehr und Ordnung vorgestellt wurde, fand das Vorhaben zwar das Wohlwollen der Bezirksverordneten – doch ausgerechnet der Vertreter der Pankower Straßenverkehrsbehörde hatte Bedenken. Eine „Temporäre Spielstraße“ sei in der bundesweit geltenden Straßenverkehrsordnung nicht vorgesehen. Wie also sollte man sie ausschildern? Eigentlich sei das alles nur unter der Rubrik „Nutzung öffentlichen Straßenlandes“ möglich. Das sei aber kostenpflichtig.
Die Vertreter der der Spielstraßeninitiative wiesen darauf hin, dass die StVO ja auch in Bremen oder Frankfurt gelte – und dort gäbe es bereits „Temporäre Spielstraßen“.

Spielen auf der Straße - Foto:

Spielen auf der Straße – Foto: Spielstraßen-BI

Doch der Behördenvertreter blieb bei seiner Skepsis.

Das nun erregte den Unwillen des verkehrspolitischen Sprechers der SPD Roland Schröder: Das Bezirksamt solle nicht Begründungen suchen, warum etwas nicht gehe, sondern Wege finden, wie das Vorhaben umgesetzt werden kann:
Die meisten Bezirksverordneten sahen dies genauso und beschlossen, bei der nächsten Tagung der Bezirks-
verordnetenversammlung (BVV) einen entsprechenden Antrag einzureichen. Der liegt nun vor. Darin wird das Bezirksamt gebeten, „auf Grundlage der Erfahrungen aus Bremen eine StVO-konforme verkehrsrechtliche Lösung für die Einrichtung einer temporären Spielstraße zu erarbeiten.“
Sollte der Antrag – was zu erwarten ist – am kommenden Mittwoch die Zustimmung der BVV finden, dürfte dem Spielen auf der Straße nichts mehr entgegen stehen.

 

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