Grenzverschiebung zwischen Prenzlauer Berg und Wedding geplant

wedding

 

Der Bezirks Pankow hat vor, seine Grenzen in Richtung Westen zu verschieben. Der Grund: Die Grenzlinie zwischen Prenzlauer Berg (Bezirk Pankow) und dem Wedding (Bezirk Mitte) verläuft unter anderem auch direkt zwischen dem „alten“ und dem „neuen“ Teil des Mauerparks. Daher gelten bislang auch zwei unterschiedliche Parkordnungen, die gerade bei ortsfremden Besuchern für Irritationen sorgen. So ist zum Beispiel das Grillen auf der Pankower Seite erlaubt, während es im Weddinger Teil strikt untersagt ist.

„Es gibt einen Vertragsentwurf“, so der Pankower Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Jens-Holger Kirchner zur Prenzlberger Stimme (siehe Video unten), „in dem steht, dass beide Bezirke eine Verwaltungsvereinbarung für die einheitliche Betreuung des Mauerparks abschließen werden und dass diese Verwaltungsvereinbarung mit einem Gebietsaustausch endet.“

Der Vertragsentwurf, der nicht das umstrittene Bauareal nördlich des Gleimtunnel umfasst, macht zur Zeit zum Zweck der Feinabstimmung mit den einzelnen Ressorts die Runde im Pankower Bezirksamt. Mit seinem Inkrafttreten ist dann Pankow für den gesamten Mauerpark zuständig. Kirchner: „Man hätte es auch andersherum machen können, aber das wurde weder in Mitte, noch in Pankow goutiert.“ Außerdem seien ihm sie Regeln, die im Prenzlauer Berger Teil angewendet werden, als jene die in Mitte für die Grünalagen gelten.
 

Grenzen wurden schon einmal verschoben

Die Grenzverschiebung wäre dann schon die zweite „Landnahme“ zu Lasten des Weddings. Bereits 1988 – damals trennte noch die Berliner Mauer die Stadt in Ost- und Westberlin – wurden die Grenzlinien zwischen den Stadtteilen schon einmal verschoben. Im Rahmen einer größeren Gebietsaustauschaktion zwischen der DDR und dem Westberliner Senat wurde seinerzeit der Grenzverlauf, der direkt an den Zuschauertribünen des großen Stadions des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks entlang führte, auf einer Länge von 1,5 Kilometer um knapp 100 Meter nach Westen verschoben.

 

Ungeliebter Gleimtunnel

Schwer tun sich beide Bezirke mit dem Gleimtunnel, der je zu einem Teil zu Mitte und zu Pankow gehört.
„Der Bezirk Mitte will“, so Bezirksstadtrat Kirchner, „dass wir den gesamten Tunnel übernehmen“. Der Pankower Bezirksstadtrat räumt zwar ein, dass es eigentlich wenig Sinn macht, die zwar unter Denkmalschutz stehenden, aber ziemlich verwahrlosten ehemaligen Bahnbrücken in geteilter Zuständigkeit zu belassen – doch Pankow sträubt sich, daran etwas zu ändern. Kirchner: „Das ist eine Zeitbombe, die da tickt und ein Millionengrab, das dort schlummert. Deshalb werden wir uns jetzt nicht anstrengen, auch noch den Gleimtunnel in unsere Zuständigkeit zu bekommen.“

 

Pankows Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner zur Grenzverschiebung


 

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