Fahrradklau: Prenzlauer Berg verteidigt Spitzenposition

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Nicht weniger als 2.373 Fahrraddiebstähle gab es 2014 im Ortsteil Prenzlauer Berg, im gesamtem Bezirk wurden im vergangenen Jahr 4.059 Räder geklaut. Pankow belegt damit hinter Friedrichshain-Kreuzberg (4.253) und Mitte (4.125 ) den ehrenvollen dritten Platz in der Disziplin “weggefundene Fahrräder”.

Am Humannplatz: Jeden Tag ein Fahrrad weg

Am Humannplatz: Jeden Tag ein Fahrrad weg

Berlinweit Spitze ist dabei der Bereich “Pankow Zentrum”, hier kamen 539 Zweiräder weg. In der Gegend um den Humannplatz waren es 365 – rein statistisch betrachtet wird hier also jeden Tag ein Fahrrad gestohlen.

Als sicherster Fahrradabstellort Berlins kann übrigens der Grünauer Ortsteil Karolinenhof gelten: Hier kam im vergangenen Jahr überhaupt kein Rad abhanden. Aber vielleicht stand da auch noch nie eines…

Insgesamt wurden 2014 in Berlin 30.758 Raddiebstähle registriert, mehr als 4.200 als im Jahr zuvor. Die Auklärungsquote liegt jedoch nur leicht über vier Prozent.

Senat setzt auf Prävention. Hier: Codierung eines Fahrradrahmens

Senat setzt auf Prävention. Hier: Codierung eines Fahrradrahmens

Die Zahlen stammen aus einer Antwort von Innenstaats-
sekretär Bernd Krömer auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Andreas Baum von der Piratenfraktion, der wissen wollte, ob der Senat eine spezielle Strategie gegen den unfreiwilligen Besitzerwechsel verfolgt.

Die Antwort war: Aufklärung der rechtmäßigen Eigentümer und „Städtebauliche Kriminalprävention“. Eine Sonderkommission, wie sie in anderen Städten existieren, sei in Berlin nicht geplant.
Statt dessen verwies der Staatssekretär auf ein Faltblatt zum Thema Fahrraddiebstahl, von dem im Jahr 2014 35.400 Exemplare bestellt worden seien – dreimal soviel, wie im Jahr zuvor. Auch Aktionen zur Codierung von Fahrradrahmen und eine Fahrradpass-App gehörten zu den Präventionsmaßnahmen. Außerdem gebe es “Schwerpunkteinsätze” der Polizei, die der Staatssekretär jedoch weder genauer beschreiben, noch deren Anzahl benennen konnte.

 

Bahnhöfe sind Diebstahlsschwerpunkt

Die Steigerung der gemeldeten Diebstähle führte Staatssekretär Krömer auf die gestiegene Anzahl der Fahrräder in der Stadt sowie auf ein verändertes Anzeigeverhalten zurück – da immermehr Radeigentümer eine Fahrradversicherung abgeschlossen hätten, würde das Abhandenkommen auch häufiger als früher bei der Polizei angezeigt.

Diebstahlsschwerpunkt S-Bahnhof

Diebstahlsschwerpunkt S-Bahnhof

Als besonderen Diebstahlschwerpunkt wurde von Seiten der Polizei Bahnhöfe und Umsteigepunkte des öffentlichen Nahverkehrs ausgemacht.
Um die Fahrgeräte dort besser sichern zu können, wurden deshalb bereits seit 1999 den S-Bahnhöfen und seit 2006 an den U-Bahnhöfen sowie Haltestellen der Straßenbahnen und der Linienbusse Fahrradabstellanlagen errichtet, an denen die Räder fest angeschlossen werden können. Darüber hinaus sollen nun an großen Knotenpunkten – etwa am Bahnhof Ostkreuz – überwachte Fahrradparkhäuser errichtet werden.

Ein erstes Parkhaus an einem S-Bahnhof gibt übrigens bereits seit über eineinhalb Jahren ein paar Kilometer nördlich von Pankow: In Bernau. Dort kann man seine Tretmühle nicht nur sicher abstellen, sondern bei Bedarf auch reparieren lassen.
 

radgrün

Nicht jedes nicht mehr auffindbare Fahrrad muss zwangläufig einem Diebstahl zum Opfer gefallen sein…

 



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