Eine eigentlich recht folgenlose Abstimmung im Bundesrat schien sich kurzzeitig zur Regierungskrise hochzuschaukeln: Wenn der Regierende Bürgermeister sich in der Länderkammer beim Thema gleichgeschlechtliche Ehe nicht der Stimme enthalte, so CDU-Chef und Bürgermeister Frank Henkel, wär’s das mit der Großen Koalition gewesen. Michael Müller kippte um und Berlin übte Enthaltung.
Kaum war das Votum – auch ohne Berliner Zutun – pro „Ehe für alle“ ausgegangen, meldete sich die Pankower Junge Union zu Wort, um für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu werben.
Ein bisschen spät, fand die „Prenzlberger Stimme“ und frage Carlo Lux von der CDU-Nachwuchsorganisation nach dem Grund für die Zögerlichkeit.
Erst die Diskussionen abwarten und hinterher, wenn alle Entscheidungen längst gefallen sind, aufmüpfig werden… – ganz schön mutig.
Moment mal – wenn man ein Zeichen setzen will, macht man das nicht vor einer anstehenden Entscheidung und nicht erst dann, wenn alle Messen längst gelesen sind?
Stimmt schon, sowas mach man eigentlich vorher. Wir hatten uns nun dazu entschieden, es hinterher zu tun... |
Anecken sollte man schon als Junge Union – und der CDU die Meinung ihrer jungen Mitglieder aufzeigen... |
Aber warum erst hinterher? Ich meine, wenn schon seit 2013…
Da waren wir dann wohl etwas zu langsam. Wir hatten das ja damals auch auf Facebook gepostet. Jetzt fanden wir es einfach an der Zeit, uns auch vor einer größeren Öffentlichkeit zu positionieren. |
Dass sich die Junge Union Pankow mit ihrer Meinung gegen die CDU-Bundesvorsitzende und Bundeskanzlerin stellt, ist Ihnen aber schon klar?
Der Berliner CDU-Landesvorsitzende Frank Henkel ist gut zehn Jahre jünger als die Kanzlerin, aber er scheint die gleichen Problem wie Frau Merkel zu haben.