Stille Straße: Großes Konzert, gedämpfte Hoffnung

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Rund 500 Gäste besuchten die Benefizveranstaltung zur Unterstützung der Begegnungsstätte Stille Straße 10, die fast auf den Tag genau mit dem dritten Jahrestag der international Aufsehen erregenden Besetzung des Grundstücks zusammenfiel.
Die Darbietungen – unter anderem des Bulgarische Orthodoxen Chors Berlin, dem „hardChor ELLA“ und der Gemischte Chor „Cum Gaudio“ aus Wilhelmsruh – wurden vom Publikum buchstäblich bejubelt.

Nicht ganz so gut ist die Stimmungslage bei den Senioren, wenn es um die Zukunft der Begegnungsstätte geht. Das liegt vor allem an dem Schwebezustand, in dem sich das Projekt nach wie vor befindet. Zwar finden dort auch weiterhin Sport-, Fremdsprachen- und andere Kurse und Veranstaltungen statt, doch eine endgültige Genehmigung für die Fortführung der Begegnungsstätte wurde bisher noch nicht erteilt.
Denn Bedingung für einen dauerhaften Betrieb ist die Ausstattung des 1927 erbauten Hauses mit einem zweiten Rettungsweg, einem Aufzug und einer modernen Brandschutzanlage – Kostenpunkt um die 800.000 Euro.
Die Hoffnung, die entsprechenden Mittel von der Berliner Lottostiftung zu erhalten, erwies sich als trügerisch. Zwar verlängerte der Bezirk die Nutzungsvereinbarung bis Ende 2015 – was aber danach kommt, steht in den Sternen.
 

Einrichten im Provisorium

Auch die Möglichkeit einer Ausweichlösung wird von den Ex-Besetzern eher skeptisch aufgenommen. Wie Prenzlberger Stimme erfuhr, verhandelt die Wohlfahrtsorganisation „Volkssolidarität“, die die Stille Straße 10 nach der Besetzung zur Nutzung übernahm, über eine in der Nähe gelegene Immobilie, auf der die Organisation ein integratives Wohnprojekt für behinderte und nicht behinderte Menschen, Senioren, Studenten und Familien errichten will und in dem auch die Begegnungsstätte unterkommen soll.
Das Grundstück befindet sich in der benachbarten Tschaikowskistraße, wird derzeit von einem Autohändler genutzt und gehört dem Bund. Angedacht ist, dass das Land Berlin das Grundstück übernimmt und an die „Volkssolidarität“ weiterreicht.

Doch noch befindet sich alles im Bereich des Vagen. „Wir wissen so gut wie nichts“, erklärte denn auch die Vorsitzende des Fördervereins Stille Straße 10 e.V Doris Syrbe. Also richten sich die Vereinsmitglieder darauf ein, dass das Provisorium auch über das Jahresende hinaus vom Bezirk toleriert wird. Und sie zeigen das auch ganz praktisch. „Wir fangen jetzt einfach an, das Haus erstmal zu renovieren“, so die stellvertretende Vereins-Chefin Eveline Lämmer.

 

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