Möbel(r)ausstellung Prenzlauer Berg

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Sie benötigen eine Sofagarnitur? Ein Regal, Stühle oder ein gar Klavier? Sparen Sie sich den Gang in einen der ungemütlichen Möbelgroßmärkte – machen Sie lieber einen Spaziergang durch Prenzlauer Berg.
 
01aIn der Dauerausstellung „Du und dein Heim“ können Sie ganzjährig unter einem großen und ständig wechselndes Angebot an Möbeln und technischen Heimgerätschaften wählen. Ihr Vorteil: Keine Bestellungsformalitäten, keine Wartezeiten bei der Auslieferung – alles steht zu sofortigen Mitnahme bereit.

Sicher, es sind meist nicht mehr die neusten Modelle, sondern, wie man hochdeutsch sagt: Zeckend-Händ (beziehungsweise bei Sitzmöbeln: Zeckend-Gesäß). Dafür sind die guten Stücke jedoch allesamt gratis – Sie brauchen nicht einen einzigen Cent dafür zu bezahlen! Nicht einmal „Danke“ müssen Sie sagen, denn die Anbieter sind nicht nur über alle Maßen großherzig, sondern auch anrührend bescheiden.

Für jeden etwas - auch  Bastler kommen nicht zu kurz

Für jeden etwas – auch Bastler kommen nicht zu kurz

Deshalb werden neue Exponate auch grundsätzlich nur im Schutze der nächtlichen Dunkelheit im öffentlichen Ausstellungsraum aufgestellt. Die großherzigen Geber möchten niemanden beschämen und daher unerkannt bleiben.

Sicher gibt es auch in diesem Fall den einen oder anderen Querulanten, der das nachbarschaftliche Engagement in Misskredit bringen möchte und daher nichts besseres zu tun hat, als die örtlichen Ordnungshüter auf die wohltätigen Möbelverteiler anzusetzen.
„Im Pankower Ordnungsamt geht wenigsten eine Anzeige pro Woche wegen im öffentlichen Straßenland abgestellten Sperrmülls ein“, weiß Ordnungsstadtrat Torsten Kühne zu berichten.

Sperrmüll!

Zeckend Gesäß - aber noch recht gut erhalten

Zeckend Gesäß – aber noch recht gut erhalten

Als würden die uneigennützigen Spender Menschen sein, die sich nur um die Kosten einer ordnungsgemäße Entsorgung von nicht mehr Brauchbarem herumdrücken wollen.

Im reichen Prenzlauer Berg.

Wo doch die Berliner Stadtreinigung (BSR) für die Abholung von sperrigem Altgut gerade mal 50 Euro für fünf Kubikmeter verlangt. Einfach lächerlich!

Aber auch die Stadreinigung jammert: Rund 5 Millionen Euro würden Jahr für Jahr ausgegeben, um illegale – und schon wieder das böse „Sp…“-Wort – Sperrmüllablagerungen zu beseitigen. Ein Grund mehr, auf die Einrichtungsangebote, die im Wortsinn auf der Straße liegen (oder stehen) einzugehen.

regal1Also, liebe Leserin, lieber Leser: Falls Ihnen auf ihrem Spazierweg ein Klavier begegnet, klemmen Sie es sich unter den Arm und nehmen es mit nach Hause. Die entsprechende Bedienungsanleitung vermittelt Ihnen – so sie nicht beiliegt – die nächstgelegene Musikschule gern.
Wer will denn heute noch einen Flachbildschirm-Fernseher? Retro ist In, der Trend zur Röhre hat gerade erst begonnen!
Quillt Ihr Bücherregal nicht längst schon über und benötigt daher dringend einer Ergänzung? Na also.

Falls Sie sich an den neuen Stücken irgendwann einmal sattgesehen haben oder sie nicht zur gerade erst angebrachten Tapete passen – auch kein Problem. Es herrscht unbegrenztes Rückgaberecht. Sie brauchen das nicht mehr passende Teil nur einfach wieder auf die Straße stellen.

Am besten nachts.

 

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Wandboard

Tisch

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