Manches war neu und ungewohnt beim diesjährigen Auftakt des Exerpokals: Der Platz zum Beispiel. Diesmal ist es nicht der von drei Seiten umbaute Tesch-Sportplatz, auf dem die Zuschauer direkt am Spielfeldrand dem geschehen so nah wie nur irgend möglich sind und bei dem 200 Zuschauer schon eine Hexenkessel-Atmosphäre erzeugen können, sondern die weitläufige Anlage an der Hanns-Eisler Straße: Nach allen Seiten hin offen und dazu noch eine Tartanbahn zwischen Zuschauerplätzen und Spielfeld. Da verläuft sich so manches.
Anderes scheint sich aber auf keinen Fall zu ändern: Auch in diesem Jahr war wieder warme Kleidung anempfohlen: Pünktlich zum zum Pokalauftakt hatte sich der Sommer erst einmal verabschiedet.
Ebenfalls ungewohnt ist die Rolle, die der SV Buchholz beim diesjährigen Pankower Pokalwettbewerb einnimmt: Jahrelang ein Kellerkind beim Exerpokal, befindet sich die Mannschaft nach ihrem sensationellen Pokalsieg von 2011 nun in einer Favoritenrolle.
Eine Belastung schien dies für die Buchholzer aber nicht darzustellen. Gegen den höherklassigen VfB Einheit zu Pankow, beim 2011er Pokal immerhin den 3. Platz erreichte, waren sie vom Anpfiff an die dominierende Mannschaft auf dem Feld. Zumindest bis zu gegnerischen Strafraumgrenze.
Denn wenn bei den Pankowern etwas funktionierte, dann war es die Abwehr. Die war mit planvoll vorgetragenen Aktionen ganz offensichtlich nicht zu knacken. So fiel denn das erste Tor auch nicht nach einem klassischen Angriff, sondern nach einer Lässigkeit von Einheit. In der 14. Spielminute wollte ein Pankower Spieler Buchholz-Stürmer Tobias Otto „tunneln“, das heißt, ihm den Ball zwischen die Beine durchschießen. Der aber nahm das offensichtlich übel, fing den Schuss ab, lief ein
paar Schritte und drückte ab. Danach. Eine gute Viertelstunde lang war dann wieder die bisher schon gewohnte Situation zu betrachten: Vorwärts drängende Buchholzer und verteiddigende Pankower.
Inder 21 Ninute war es dann erneut Tobias Otto, der nach einem Blitzvorstoß das Pankower Tor traf – diesmal mit einem Heber weit über den Kopf des Pankower Torwarts hinweg.
Nun zeigten die bis dahin äußerst harmlos daherkommenden Einheit-Spieler zunehmend Nerven. Nicht nur, dass ihr Spiel immer fahriger wurde – es häuften sich auch erregte Diskussionen mit dem Schiedrichter. Der nahm übel, und verteilte Gelb, obwohl er gar keines dabei hatte… . getreu der alten Weisheit „Wo geredet wird, wird nicht geschossen“, blieben weitere Tore bis zum Ende der ersten Halbzeit aus.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit war plötzlich alles anders. Es schien als hätten die Pankower nicht nur den Torhüter ausgewechselt, sondern die gesamte Mannschaft.
Nun stürmten Einheit, was das Zeug hielt, und die Buchholzer kamen kaum noch aus ihrer eigenen Hälfte heraus.
So einem Dauerdruck hält keine Abwehr ewig stand und nach zwanzig Minuten war das Loch gefunden und der Anschlusstreffer erzielt.
Und Einheit Pankow setzte nach und versuchte das Blatt noch
zu wenden. Die Konfusion bei den Buchholzern war in dieser Phase des Spiels augenscheinlich. Die Pankower schienen dem Ausgleich nahe
Doch dann taten die Pokalverteidiger das, was sie offenbar am besten können: Kontern. Mit einem Blitzvorstoß Schulz in der 84. Minute mit einer wunderschönen „Bogenlampe“ den Ball zum 3:1-Endstand ins gegnerische Tor.
Die Bilder vom Spiel kann man sich als Dia-(“Slide”)Show ansehen, wenn man auf PicLens klickt.
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