Mindesten vierzig Schulen – das ist mehr als die Hälfte aller öffentlichen Pankower Schulen – müssen in den kommenden Jahren mehr oder aufwendig saniert werden. Damit das Bauen nicht das lernen und das Lernen nicht das Bauen behindert, will der Bezirk – wie berichtet – an fünf unterschiedlichen Standorten sogenannte Drehscheiben errichten: Aus Modulen zusammengefügte Schulbauen, in die jeweils eine Schule für die Zeit der Sanierung und Modernisierung ausweicht. Sind die Baumaßnahmen beendet, kehren Schüler und Lehrer ins angestammte Haus zurück und die nächste Schule zieht in die „Drehscheibe“ ein.
Das ist praktisch, aber teuer – rund 75 Millionen Euro sollen die auf cirka zehn Jahre ausgelegten „Drehscheiben“ kosten. Vor allem aber: Man ist im Bezirksamt froh, überhaupt fünf Standorte gefunden zu haben. Denn war früher das Geld knapp, so mangelt es heute an geeigneten Flächen.
Ausweichräume auf dem Schulgelände
Deshalb prüft das Bezirksamt, auf welchen Schulgeländen noch Raum ist, um direkt vor Ort mit Containerbauten Ausweichräume für Lehrer und Schüler zu schaffen.
Wie Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU) auf der letzten Sitzung des BVV-Ausschusses für Schule, Sport und Gesundheit mitteilte, stehen auf einer vorläufigen Liste folgende Schulen, bei denen Ausweichcontainernbauten Baufreiheit für eine Sanierung geschaffen werden soll.
– Grundschule am Kollwitzplatz
– Schule am Senefelderplatz
– Klecks-Grundschule
– Grundschule im Moselviertel
– Arnold-Zweig-Grundschule
– Rudolf-Dörrier-Grundschule
– Grundschule am Hohen Feld karow
– Platanengrundschule Blankenfelde
Auch die Elizabeth-Shaw-Grundschule, auf deren Gelände sich bereits solche provisorischen Schulräume befinden, soll weitere Containerbauten erhalten.
Keine Nachnutzung von „Tempohome“-Modulen
Stadtrat Kühne betonte, dass die Liste noch nicht endgültig sei, sondern sich im Laufe der Untersuchungen noch Änderungen ergeben können.
Welcher Art die Behelfsschulbauten sein werden, ist noch nicht geklärt, dazu wird es entsprechende Ausschreibungen geben.
Eine angedachte Nachnutzung von zuvor als Flüchtlingsunterkünfte genutzte Wohnmodulen – sogenannte „Tempohomes – schließt das Bezirksamt aus. Diese Module entsprächen weder in der Höhe den Ansprüchen an einen Schulraum, noch sind verfügen sie über die für Schulbauten nötigen Standards beim Brand- und Lärmschutz.
Ein Umbau würde pro Modul zudem mindestens 10.000 Euro kosten – dafür bekäme man fast schon ein für schulische Zwecke entwickeltes Modell.
Foto oben: Algeco